Die Tagesordnungspunkte „Feststellung der Beschlussfähigkeit“, „Genehmigung der Tagesordnung“ und „Genehmigung des Protokolls der letzten Delegiertenversammlung“ konnten bestätigt werden.
Große Trauer zeigte man über das Ableben von Gärtnermeister Hans Wallner aus Graz, der erst wenige Tage vor der Bundesgartenbautagung verstorben war.
Kassabericht 2014:
Unter Kassabericht 2014 stellten die Rechnungsprüfer Leopold Spitzbart und Dietmar Bergmoser eine ordentliche Kassaführung fest. Somit konnte das Präsidium einstimmig entlastet werden.
Die Mitgliedsbeiträge waren im Vorjahr angeglichen worden. Eine Grafik zeigte die Anzahl der Mitglieder nach Bundesländern auf. Dieses Jahr konnte ein Jahresüberschuss erreicht werden.
Generell wurde, wie auch vom Vorstand beabsichtigt, eine sparsame Mittelverwendung durch die Geschäftsführung festgestellt.
Neuwahlen:
Dieses Jahr mussten wieder Neuwahlen im BVÖG durchgeführt werden. Wendelin Juen übernahm den Wahlvorsitz. Abgestimmt wurde mit Stimmzettel.
Der Wahlvorschlag mit Albert Trinkl als Präsident, Karl Auer als Vizepräsident und Ulrike Jezik-Osterbauer als Vizepräsidentin wurde angenommen.
Auch die beiden Kassaprüfer Dietmar Bergmoser und Leopold Spitzbart werden ihre Funktionen fortführen.
Genehmigung des Kostenvoranschlages 2016:
Geschäftsführerin Karin Weigel legte den Delegierten eine Übersicht über den Jahresabschluss 2014 und das veranschlagte Budget für 2016 vor. Da mit keinen Förderungen für das nächste Jahr zu rechen ist, wurde dieses sehr straff kalkuliert. Die Delegierten stimmten einstimmig zu.
Bericht über laufende und abgeschlossene Themen:
• Installation eines nationalen Komitees für Obst und Gemüse
Aufgrund des im Vorjahr eingetretenen Russland-Embargos fand sich das Lebensministerium dazu veranlasst, Maßnahmen zur Förderung des Absatzes von Obst und Gemüse zu beauftragen. Als Zielsetzung hinter der Erstellung eines Branchenkonzepts für Obst und Gemüse stand die Bündelung der verschiedenen Interessen.
Strukturen sollten geschaffen werden, die eine bessere Kooperation zwischen den einzelnen Branchenvertretern der Segmente Obst und Gemüse ermöglichen. Eine weitere Zielsetzung war die Bewusstseinsbildung im Bereich Obst und Gemüse beim Konsumenten, beim Lebensmitteleinzelhandel und beim Produzenten.
Von allen Landesverbänden kam hierzu große Unterstützung. In Form von Workshops wird derzeit an der Erreichung der Ziele gearbeitet.
Durch das Konzept soll vor allem eine Steigerung der Absatzsicherheit ermöglicht werden. Mit einem Branchenverband für Obst-, Gemüse- und Gartenbau soll ein formaler Rahmen geschaffen werden, der es ermöglicht, die Bewusstseinsbildung in der gesamten Wertschöpfungskette und auch die Wertschöpfung beim Produzenten zu steigern.
Die Vertretung soll dazu gewappnet sein, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen standzuhalten. Überdies erwartet man sich durch eine starke Branchenvertretung auch bessere Chancen in der Bewerbung und Vermarktungsfähigkeit der Erzeugnisse.
• Verpackungsverordnung
In der Verpackungsverordnung konnten durch Intervention seitens des BVÖG bessere Konditionen, als ursprünglich vorgesehen, für den Gartenbau ausverhandelt werden.
Die Vorschriften bei Pflanztöpfen sind gleich geblieben.
Änderungen gibt es jedoch bei den Versandpaletten. Hier wurde der Tarif von ursprünglich 0,09 Euro auf einen Kompromissbetrag aus gewerblichem und privatem Tarif auf den Wert von 0,36 Euro angehoben – anstatt auf den ursprünglich angekündigten Betrag von AT 01.1 mit 0,586 Euro. Diese Kosten sollten zukünftig mit in den Verkaufspreis einkalkuliert werden, so die Empfehlung von GBC-Direktor Johann Rieger.
• Gartenbauerhebung 2015
Unbedingt teilnehmen sollten alle Gärtner in Österreich an der Gartenbauerhebung. Denn für die Branchenvertretung ist es wesentlich, mit realistischen Zahlen vor wirtschaftlichen und politischen Institutionen agieren zu können.
So werden von der Statistik Austria derzeit für Kalkulationen noch die veralteten Kennzahlen der Gartenbauerhebung 2004 herangezogen.
Der Warenkorb der Marktanalyse wird den neu ermittleten Werten der Gartenbauerhebung angepasst.
Deshalb sind repräsentative Werte insbesonders für eine objektive Wertschöpfung essentiell. Beim Ausfüllen der Fragebogen ist folglich an die höchstmögliche Ehrlichkeit aller Beteiligten zu appellieren, schärfte Trinkl den Delegierten zur Übermittlung an ihre Branchenkollegen ein.
Stichtag für die Anmeldung zur Gartenbauerhebung war der 1.7.2015. Die Unterlagen werden von der Statistik Austria bis Ende September versendet. Die Erhebung wird von 1. bis 31. Oktober durchgeführt. Bis 15. Oktober können noch Helfer beantragt werden. Die Erhebung findet nur online statt.
• Meisterkurs
Bereits im zweiten Jahr befindet sich der Pilotkurs der neuen Meisterausbildung für Gartenbauberufe. Die Ausbildung bedeutet viel Aufwand. Erste Wahlmodule werden diesen Winter angeboten, wofür eine Förderzusage derzeit jedoch noch ungewiss ist. Um ein einheitliches Ausbildungsniveau zu erreichen, bedarf es einer Betreuerschulung. Die Lehrlings- und Fachausbildungsstellen, Landeskammern und Schulen sind daher derzeit sehr gefordert. Das System selbst ist aber gut organisiert, wenn es auch noch mancher Korrekturen bedarf. Insgesamt nehmen am ersten Kurs 50 Personen teil.
• Bioproduktion
Problematisch gestalten sich die EU-Bio-Richtlinien der Kontrollstellen zu den Umstellungszeiten von Vermehrungsmaterial im Zierpflanzenbau, welche für bewurzelte Stecklinge einen Zeitraum von insgesamt 24 Monaten vorsehen.
Unter diesen Vorgaben besteht keine Möglichkeit zu wirtschaflticher Bioproduktion, lauten die Einwände durch den BVÖG.
Aus diesem Grund hat der Verband ein Schreiben an die Kontrollstellen der Interessengruppen verfasst. Die Problematik wurde am 16. September in einer „Unterkommission Bio“ behandelt. Bis Weihnachten soll für das Branchensegment Stauden und Zierpflanzen eine Lösung gefunden werden.
• Steuerreform
Die Auswirkungen der Steuerreform waren ein wesentlicher Tagesordnungspunkt.
Details zu den Neuerungen wurden auch in Form eines Handouts ausgeteilt.
Bezüglich der ursprünglich geplanten Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes für Blumen und Pflanzen von 10 auf 20 % konnte der BVÖG durch gemeinsame Vorsprache mit der Bundesinnung bei Finanzminister Hans Jörg Schelling ebenfalls eine geringfügigere Erhöhung auf 13 % bewirken.
Nicht zu verhindern ist die Einführung der Registrierkassenpflicht mit Jahresbeginn 2016. Ab einem Jahresumsatz von über 15.000 Euro ist diese verpflichtend.
Für viele Betriebe, insbesonders Klein- und Mittelbetriebe, wird es eine große Umstellung bedeuten.
Trinkl empfahl, sich bezüglich der Anschaffung von Registrierkassen und über die Belegerteilungspflicht von den Landeslandwirtschaftskammern bzw. Steuerberaterin informieren zu lassen.
Die neue Bundesabgabenverordnung, welche ebenso ab 2016 gültig wird, sieht große Veränderungen bei den Aufzeichnungspflichten vor. Eine allgemeine Belegerteilungspflicht wurde eingeführt.
Steuerpflichtige, die ihre Einnahmen und Ausgaben aufzeichnen müssen, sollten ihre Bargeschäfte ab dem 1.1.2016 einzeln festhalten.
Eine Ausnahme ist nur in begrenztem Umfang –Bsp. Kalte-Hände-Umsätze – vorgesehen. Unter den Kalte-Hände-Umsätzen versteht man jene Einnahmen, die im Freien, z. B. auf einem offenen Verkaufsstand bzw. auf Märkten getätigt werden. In diesem Fall ist man bis zu einer gewissen Umsatzgrenze von der Belegerteiliungspflicht befreit. Auch bezüglich der Bundesabgabenverordnung wird man von den Landwirtschaftskammern gut beraten.
• Horti Austria
Die Messepremiere Horti Austria hatte durch zu geringe Besucherzahlen enttäuscht. Somit ist die Zukunft einer Fortführung ungewiss. Zahlreiche Aussteller hatten angekündigt, nicht mehr teilzunehmen, erklärte GBC-Direktor Johann Rieger. Seine Empfehlung lautet, vorerst abzuwarten und die Firmen diesbezüglich nicht weiter zu kontaktieren.
Eine Messewiederholung wäre ohnehin erst für November 2018 geplant. Seitens der Messe Tulln GmbH besteht Interesse an einer Wiederholung der Veranstaltung.
Allfälliges:
Unter Allfälliges wurde darum angesucht, wieder für die Baumschulen in Österreich einen fachlichen Berater am Beispiel des ehemaligen Beraters Horst Windholz zu engagieren. Der BVÖG sicherte eine Suche nach einem entsprechenden Kompetenzpartner zu.
Alexander Schmidhammer, Obmann-Stv. der Österreichischen Baumschulen und Staudengärtner, lud wieder zur Wintertagung. Diese wird vom 18.–20. Jänner gemeinsam mit Vertreteren aus dem Galabau, der ÖGLA (Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung) und der Gruppe Süd-Ost in der Steiermark (Riegersburg) veranstaltet.
Alle Branchengruppen werden thematisch angesprochen. Die Programminhalte werden sich zu je einem Drittel auf Wirtschaft, Pflanzen und Gestaltung verteilen.
Schmidhammer appellierte an den BVÖG, die Einladung sowohl an die Gärtner als auch an die Floristen auszusenden.
Die neue Obfrau des Branchensegments Innenraumbegrünung Petra Köck nutzte die Delegiertenversammlung, um sich vorzustellen.
Terminankündigungen:
Monika Burket, Geschäftsführerin des Blumenbüros Österreich wies auf zwei wichtige Floristiktermine hin. Vom 9.-11-10. wird in Melk ein Trauerseminar stattfinden. Das Thema Tod und Trauer sei für die Floristikbranche ein sehr wichtiger Branchenzweig, den es wieder mehr an die Öffentlichkeit zu bringen gilt.
Und am 9.11. wird es auf dem Blumengroßmarkt in Wien wieder besinnlich, wenn die Advent- und Weihnachtsshow veranstaltet wird.
Abschließend durfte noch Ludwig Ableitinger, Obmann der Wiener Landesgärtner, zur nächsten Bundesgartenbautagung einladen, welche vom 21.-23, September im 22. Wiener Gemeindebezirk Wien-Donaustadt veranstaltet wird. Themenführungen sowie ein Einblick in die kaiserliche Planzensammlung der österreichischen Bundesgärten werden einige von vielen Besonderheiten der Tagung im kommenden Jahr sein.