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Mehr Transparenz schafft Vertrauen

Ein Artikel von Ulrike Fassler | 20.09.2012 - 10:01
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Einführend klärte Weigel sowohl über die Agenda des Präsidenten als auch über ihren eigenen Beschäftigungsumfang als Geschäftsführerin des BVÖG auf. Der Präsident muss regelmäßig Kontakte zu anderen Spezialbranchen pflegen. Repräsentationen bei öffentlichen Veranstaltungen wie z. B. Messen sowie Präsentationen des Bundesverbandes innerhalb der Branche zählen zu seinen Aufgaben. Der Präsident ist außerdem Mitglied im Ausschuss für Sonderkulturen der Landwirtschaftskammer, welcher zweimal pro Jahr tagt. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählen seine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der österreichischen Hagelversicherung, im Aufsichtsrat der Tullner Messe sowie im AMA Marketingbeirat für Blumen und Zierpflanzen.

• Copa Cogeca
Einmal pro Jahr finden in Brüssel Sitzungen von Copa Cogeca statt, woran auch der BVÖG jährlich als Arbeits- und beratende Gruppe teilnimmt. Copa Cogeca versteht sich als zwischengenossenschaftliche EU-weite Interessenvertretung von berufsständischen landwirtschaftlichen Organisationen. Behandelt wurden dieses Jahr u. a. die Marktsituation der Mitgliedstaaten und die Marktzahlen der EU, Handelsvereinbarungen, Aspekte des Pflanzenschutzes sowie die Patentierung von lebender Materie. Um die EU-Absatzförderung von Blumen und Zierpflanzen anzuheben, hatte die Copa Cogeca außerdem gemeinsam mit den Organisationen Union Fleurs und Florint einen Brief an die EU-Kommission verfasst, in welchem ein eigenes Budget für verstärkte Marketingaktivitäten in diesem Sektor gefordert wurden.

• Imagefilm
Um das Image der grünen Branche zeitgemäß und realitätsgetreu zu vermitteln, wurde ein Film über den österreichischen Gartenbau gedreht. Dieser kann von den Betrieben angefordert und den Kunden in der Firma vorgeführt werden. Alle Landesverbände, das Arbeitsmarktservice sowie sämtliche Schulen erhalten ein Exemplar.

• Eigenmarkenprodukte
Einen zufriedenstellenden Bericht über die bisherige Entwicklung des Verkaufs der Eigenmarkenprodukte, welche seit 2009 in Zusammenarbeit mit der GBC österreichweit vermarktet werden, konnte Franz Sattler, Obmann des Vereins Blumenmarketing Austria (BMA), präsentieren. Eine große Palette an Produkten wie Pflanzennahrung, Pflanzendüngermittel sowie Bioprodukte werden mittlerweile angeboten. Sattler appellierte an die Anwesenden, den Verkauf dieser Produkte weiterhin zu stärken. Die BMA ist im Fachbeirat der Agrarmarketing Austria (AMA) vertreten. Sattler wies auf die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der AMA hin und bedankte sich bei Mag. Micaela Schantl, Marketingmanagerin des Bereiches Blumen und Zierpflanzen.

• GAP (2014-2020)
Veränderungen für den Gartenbau stehen mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2014-2020 bevor. Diese legt alle Maßnahmen zur Förderung der Landwirtschaft in der EU fest. Weiters werden darin die finanziellen Mittel von 2014 bis 2020 für die österreichische Landwirtschaft geregelt. Da die Landwirtschaft als einziger Bereich nur über die EU geregelt wird, ist hier Handlungsbedarf angesagt, damit die Interessen des österreichischen Gartenbaus gewahrt bleiben. Zu diesem Zweck wurde Anfang Dezember 2011 ein Workshop zur Festlegung der Schwerpunktziele veranstaltet. Ein wesentliches Ziel ist dabei die Beibehaltung der Investitionsförderung im bisherigen Umfang, gefolgt von der Erhaltung des Prog¬ramms ÖPUL und der Erhaltung von Bildungsprogrammen. Damit diese Belange auch Berücksichtigung finden, sind gemeinsame Termine mit Gemüse- und Obstbauvertretern bei politischen Ämtern geplant. Darüber hinaus wird ein stetiger Kontakt zu den Mitarbeitern des Ministeriums für BMLFUW gepflegt. Der BVÖG wird an das Ministerium ein Schreiben mit den genannten Forderungen überreichen.

• Neue Homepage und Jahresbericht
Die neue Homepage des BVÖG und deren erweiterte Funktionen wurden vorgestellt. Diese wurde konsumentenorientiert ausgerichtet und besitzt als Neuheit detaillierte Suchfunktionen nach Gartenbaubetrieben, inklusive integrierter Google map. Die Homepage kann unter www.gartenbau.or.at aufgerufen werden. So wie im Vorjahr wird der BVÖG auch dieses Jahr einen Jahresbericht mit Erscheinungstermin Dezember und einer Auflagezahl von 1.800 Stück herausgeben. Der Wunsch nach einem vierteljährlichen Rundschreiben mit den Grundinformationen wurde unter den Delegierten vermerkt.

• Neues Modell für die Meisterausbildung
Im Rahmen einer eigenen Arbeitsgruppe wurde das Konzept einer österreichweit einheitlichen Meisterausbildung ausgearbeitet und bei der Versammlung vorgestellt. Der Start einer Meisterausbildung soll in Zukunft jährlich möglich sein. Die Ausbildung wird sich aus drei Kursmodulen zusammensetzen – ein Fach- und ein Unternehmermodul zu je 240 Stunden sowie Exkursionen im Umfang von 40 Stunden müssen belegt werden. Diese können im Verlauf von zwei Jahren, bzw. müssen innerhalb von fünf Jahren abgeschlossen werden. Der Aufbau des Meisterkurses ist auf Weitblick ausgerichtet. Die Meisteranwärter sollen im Zuge ihrer Ausbildung Österreich kennenlernen, bzw auch über die Grenzen hinausblicken und so ihren Horizont erweitern. Die Kursmodule wurden in eigene Kompetenzzentren aufgeteilt – das Lernen soll nach modernen Unterrichtsmethoden projekt-, bzw. praxisbezogen und fächerübergreifend erfolgen. Der BVÖG wird das ausgearbeitete Konzept der Meisterausbildung bei den Lehrlings- und Fachausbildungsstellen der Landwirtschaftskammern (LFA) präsentieren. Bei einer Akzeptanz durch die LFAs in den einzelnen Bundesländern wird der neue Meisterkurs bereits 2014 starten können. BVÖG-Präsident Albert Trinkl appellierte daher an die Delegierten, die Effizienz dieses neuen Bildungsmodells überzeugend bei ihren LFAs zu vermitteln.

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• Messe und Fachtagung
2013 wird die Messe Hortivienna von 8.–10.10., diesmal in erweitertem Umfang, wieder in der Messe Wien veranstaltet werden. In den Branchensegmenten Jungpflanzen, Saatgut und Betriebsmittel werden mehr Aussteller vertreten sein. Das Fachprogramm wird themenbezogen gestaltet sein. Die Besucherzahlen müssen 2013 jedoch gesteigert werden. Die einzelnen Landesobmänner wurden dazu aufgerufen, in ihren Ländern für die Messe Werbung zu machen.
Ein großer Erfolg war der vom Ökosozialen Forum veranstaltete Gemüsebautag, welcher an der HBLFA Schönbrunn stattgefunden hatte und zahlreiche Teilnehmer verzeichnen konnte. Die Themen „Rahmendbedingungen“, „Nachhaltigkeit“ und „Krisenmanagment“ wurden behandelt. Der nächste Fachtag für Gemüse-, Obst- und Gartenbau findet am 24.1.2013 wieder an der HBLFA Schönbrunn statt.

• Projektstart „Pflanzen zum Wohlfühlen“
Ab 1.10.2012 bis 30.9.2013 wird das von der BMA initiierte Projekt „Pflanzen zum Wohlfühlen“ zur Förderung des Absatzes von Zimmerpflanzen im Fachhandel starten. 99 Betriebe nehmen an dem Projekt teil. Zwölf Zimmerpflanzen werden im Zuge des Projektes hinsichtlich ihrer gesundheitsfördernden Wirkungen vermarktet. Zielsetzung ist es, den Gärtner als Fachexperten für Zimmerpflanzen zu bewerben. Klassische Zimmerpflanzen werden bezüglich ihres Wohlfühlaspektes als Neuheit beworben. Für Medienpräsenz wird durch ein angebotenes Werbepaket sowie laufende Werbeaktivitäten durch die BMA gesorgt.

• ÜQuaSoku
Mit dem Projekt ÜQuaSoku – Überregionales Qualfikationsprogramm für Sonderkulturen (Gemüse-, Garten- und Obstbau), welches von 1.Juni 2011 bis 31.10. 2012 gefördert wird, wurden bisher 45 Maßnahmen mit überregionalem und branchenübergreifendem Charakter finanziert. Gefördert werden bundesländerübergreifende Bildungsmaßnahmen in der Landwirtschaft wie Fachvorträge, Seminare und Workshops.

• Pflanzenschutzmittel und Fachtagung Pflanzenschutz
Im November wird Trinkl voraussichtlich in den Vorstand des ÖAIP – Österreichische Arbeitsgemeinschaft für integrierten Pflanzenschutz gewählt. Somit wird der BVÖG über einen effizienteren Informationsfluss sowie über mehr Mitbeteiligungsmöglichkeiten bei gesetzlichen Änderungen verfügen. Durch die neue Gesetzgebung entstehen derzeit Lücken bei den Zulassungen. Daher haben Gartenbaureferenten Listen mit notwendigen Pflanzenschutzmitteln erstellt und diese an die AGES, der ÖAIP sowie an Pflanzenschutzmittelfirmen zur Prüfung gesendet. Mit dieser Vorgehensweise sollen die Indikationslücken bis 2014 geschlossen werden. Das Jahr 2013 soll dazu genutzt werden, aus der Landwirtschaft stammende und für den Zierpflanzenbau mögliche Pflanzenschutzmittel aufzulisten. Der ÖAIP wird im September außerdem drei wesentliche Mittel, die in Österreich für den Gemüse- und Ackerbau zugelassen sind, auch für den Zierpflanzenbau beantragen. Am 3.12. 2012 wird in der Landwirtschaftlichen Fachschule Ritzlhof in Haid ein Fachtag für Pflanzenschutz für den Zierpflanzenbau und Baumschulen veranstaltet, dessen Besuch den Anwesenden empfohlen wurde. Referenten von Pflanzenschutzmittelfirmen als auch aus dem BMLFUW sowie von der AGES werden über Themen wie PSM-Zulassungen für den Gartenbau, Verkauf von PSM an Endkunden, Handhabung des PSM-Registers, Transport und Lagerung von PSM etc. berichten. Einladungen werden auch noch über den Landesverband ausgesendet.

• Bio-Topfkultur
Für rege Beschäftigung sorgt im BVÖG aktuell auch das Thema Bio-Topfkultur. EU-weit ist die Bioproduktion im Topf bei Zierpflanzen, Kräutern und Gemüse derzeit gesetzlich noch nicht geregelt. Biogemüseproduktion im Topf wurde bisher laut nationaler Gesetzgebung immer als nicht realisierbar betrachtet und daher auch nicht weiter berücksichtigt. Im Herbst 2010 wurde aber ein Betrieb in Österreich, der Bio-Gemüse im Topf produziert, biozertifiziert. Aus diesem Anlass wurde im Jänner 2012 eine erste Expertenrunde zum Thema „Bio unter Glas“ gegründet, und der BVÖG entschied, sich für die Genehmigung dieser Produktionsmethode einzusetzen. Eine eigene durch die Unterkommission Bio im Gesundheitsministerium bestellte Arbeitsgruppe für Substratkultur hatte in den vergangenen fünf Monaten mit dem BVÖG, der Landwirtschaftskammer und der lk-projekt zahlreiche Sitzungen. Die Arbeitsgruppe ist gegen eine Befürwortung der Biotopfkultur, da die Produktion nicht auf gewachsenem Boden erfolgt. An das Bundesministerium für Gesundheit wurde auch vom BVÖG und der Landwirtschaftskammer Österreich eine gemeinsame umfangreiche Stellungnahme für die Genehmigung der Biotopfkultur abgegeben. Die EU-Bio-Verordnung wird nun im Herbst überarbeitet. Eine Arbeitsgruppe aus dem Österreichischen Gartenbau ist daher notwendig, um hier Position zu beziehen. Diese soll sich aus Vertretern des Zierpflanzenbaus, der Gemüse- und Kräuterproduktion zusammensetzen und wird derzeit gegründet. Es wäre eine gute Chance, die Bioschiene für Gemüsegärtner zu eröffnen, so Trinkl abschließend zu den aktuellen Diskussionen.

• Umstrukturierung
Die Umstrukturierung des BVÖG findet ihren Abschluss mit der aktuellen Statutenänderung. Klare Strukturen und Mitsprachrechte sind die Vorteile dieser Veränderungen. Ebenfalls umstrukturiert wurde die in den BVÖG als Mitglied aufgenommene Fachgruppe der Wiener Gärtnerinnen in die Arbeitsgemeinschaft der Wiener Gärtnerinnen. Und auch die ehemalige Bundesfachsektion der Baumschulen und Staudengärtner wurde zum Bund Österreichischer Baumschul- und Staudengärtner umstrukturiert sowie als Mitglied in den BVÖG aufgenommen.

• Vitalbeere – Thema des diesjährigen "Tag des Gartens"
Alfred Weber, Obmann des Bundes Österreichischer Baumschul- und Staudengärtner, wies auf den Tag des Gartens hin, welcher seit 2010 immer einheitlich in Österreich an einem ersten Samstag im September, stattfindet, welcher ab bzw. nach dem 20. Monatstag fällt. Die gemeinsamen Werbematerialien werden von der BMA bereitgestellt. Weitere Medienpräsenz wird außerdem über die AMA zur Verfügung gestellt. Da die Baumschulen auch im Frühjahr den „Tag der offenen Gärtnerei“ wahrnehmen lud Weber die Gärtnereien ein, sich ebenfalls am „Tag des Gartens“ zu beteiligen.

• Österreichischer Gartenbau auf Wikipedia
Detaillierte informationen über den Österreichischen Gartenbau bis 2011 findet man mittlerweile auch im Internet auf Wikipedia, welche vom BVÖG erstellt wurden. Ebenfalls wird auf dieser Homepage Werbung für den Gartenbau gemacht und interessierten Konsumenten werden Hintergrundinformationen geboten. http://de.wikipedia.org/wiki/Gartenbau

• Zertifizierte Reiser
In Österreich mussten die zwei vorhandenen Reiserschnittgärten aufgrund von Viruserkrankungen gerodet werden. Auch in Deutschland wurden 6 von 9 Reiserschnittgärten aus diesem Grund geschlossen. Für den Wiederaufbau wurden Partner gesucht. Der Bund Österreichischer Baumschul- und Staudengärtner, welcher mittlerweile über keinen eigenen Reiserschnittgarten mehr in Österreich verfügt, hat mit Gründung des Reiserschnittgartens Baden-Württemberg GmbH & Co. KG/D am 12.6. 2012 eine Einlage in der Höhe von 2.500 Euro geleistet, um sich für Österreich einen zertifizierten Reiser zu sichern. Durch diese Einlage ist zugleich auch ein fachliches Mitspracherecht gegeben.