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Tomaten aus dem digitalen Gewächshaus

Ein Artikel von Red. | 24.07.2017 - 08:24

Wetterstation liefert Informationen

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Insgesamt 150 ha Freiland und 10 ha Gewächshausfläche umfasst Beat Bösingers Betrieb - eine Menge, die effizient gemanagt werden will. Dazu wurden bereits viele Arbeitsschritte automatisiert.
In einem Substrat aus Kokosfasern, das mit einem Bewässerungsschlauch verbunden ist, wachsen die Tomatenpflanzen. Die zu verabreichende Menge Wasser und Dünger bestimmt der Computer vollautomatisch aufgrund der im Bewässerungswasser gemessenen Werte sowie aktuellen und prognostizierten Wetterdaten.
Eine eigene Wetterstation misst die Anzahl der Sonnenstunden sowie die Strahlung und meldet dem System einen zusätzlichen Wasserbedarf. Ganz ohne menschliche Kontrolle geht es dennoch nicht, v.a. dann, wenn der Computer nicht optimal programmiert ist oder verfälschte Daten übermittelt. Meist lassen sich solche Fehler jedoch schnell korrigieren.

Stellt das System eine zu geringe Luftfeuchtigkeit fest, sorgt die Benebelungsanlage mit ihren Hochdruckdüsen für Abkühlung. An einem heißen Tag können dann bis zu 1000 l Wasser versprüht werden. Im Gewächshaus die passenden klimatischen Bedingungen zu schaffen, um Krankheiten weitestgehend zu vermeiden, ist dabei die wahre Herausforderung.

Erfolg oder Misserfolg?

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Über das Mobiltelefon hat Bösinger Zugriff auf alle relevanten Daten: Vom Anbauplan der Kulturen, dem Klimacomputer des Gewächshauses über die Buchhaltung bis zu den gerade geernteten Tagesmengen.

Auch das Bestellwesen wird elektrononisch abgewickelt, indem das System die Rüstscheine auf Basis der vorherigen Bestellungen automatisch zusammenstellt. Weniger zufriedenstellende Ergebnisse liefert die Technik bis dato bei der Beurteilung des Reifegrads von Gemüse.

Wofür dem Fachmann ein kurzer Blick genügt, fehlt es dem Computer an Erfahrung und Gefühl. "Wir automatisieren wo möglich, um effizient arbeiten und am Markt bestehen zu können", so Bösiger. Für Erfolg oder Misserfolg sei aber immer noch er selbst verantwortlich.


Quelle: LID.ch