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Lebensmittel: Billiger geht nicht mehr

Ein Artikel von Roland Krieg, www.aid.de | 19.02.2015 - 00:10
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"Preise runter - mehr Verkauf". Dieses Motto gilt nicht mehr, prognostizierte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zur Fruit Logistica 2015 in Berlin. Die GfK verdeutlichte das an 2 Beispielen: Der Preis für Frischmilch lag 2014 fast durchgehend 7 % über dem Vorjahresniveau. Die Verkaufsmenge verringerte sich aber nur um ein Volumenprozent. Ab November 2014 sanken die Milchpreise um 5 %. Zwar reagierten die Kunden mit einem Mehrkonsum, der stieg aber lediglich um 0,5 %. Das Russlandembargo ließ den Preis für Äpfel um 10 % sinken. Doch nur mit Mühe konnte der Abverkauf bei einem leichten Minus von 0,4 % zum Vorjahr gehalten werden.

Neue Sehnsüchte wecken

Mit kleinen Preisen ist kein großes Geschäft mehr möglich. Dazu passt eine Studie der Düsseldorfer Marktforscher Information Resources, dass bereits jedes dritte Produkt im Lebensmittelbereich "im Angebot" ist. Die Margen könnten kaum noch kleiner werden. In Frankreich und den Niederlanden verabschiedet sich der Handel von Handelsmarken und sucht gezielt den "added value"

"Langsam leben ist der neue Luxus", betonte Dr. Mirjam Hauser vom Schweizer Gottlieb Duttweiler Institut. Die gut Verdienenden haben neue Sehnsuchtsfelder im Food-Bereich entdeckt: "Ursprung, investieren, gemütlich und vertraut sowie unbeschwert und bewährt". Die steigende Zahl an Einpersonenhaushalten wandele "Fast Food" in "Good Food Fast" um und diese Menschen seien bereit mehr Geld auf die Ladentheke zu legen.

Neben diesen "romantischen" Zielen spielten auch "Produktneuheiten" eine große Rolle. Hans-Jürgen Kirsch von der Handelskette Globus sagte: "Der Kunde lässt sich am Point of Sale von Innovationen erwärmen." Dazu gehöre auch eine Neupräsentation von Obst und Gemüse mit Rezepttipps und Zutatenberatung.

Der Gemüsemarkt gibt mit gelben Tomaten mit Zitronengeschmack den Takt vor. Beim Obst sind die Händler noch immer auf der Suche nach einem "Mehrwert" von Kernobst.