Die Energiewende kommt! Welche Chancen haben erneuerbare Energien im Gemüsebau? Bei der Messepremiere Horti Vienna, welche im September 2011 im Messegelände Wien stattfand, informierte Ralf Ludewig, der bekannte bayrische Technikberater für den Gartenbau, unter diesem Motto die Besucher über die Möglichkeiten von erneuerbaren Energieträgern. Ludewig stellte Innovationen auf dem Energiesektor vor, darunter auch Produktneuheiten auf dem Sektor der Photovoltaik, wie z. B. „Indachmodule“ für den integrierten Einbau in die Gewächshäuser. In die Dachlüftung eingebaute PV-Paneels, eine Innovation der Firma Solarworld, Bonn/D ermöglichen die flexible Einstellung des solaren Ertrages.
Um eventuelle Lichtminderungen wieder auszugleichen, empfahl Ludewig das neue Glas „Vetrasol 503“ von der Firma Vetrad BV, Reeuwijk/NL, welches mit einem Diffusionsfaktor von 60 % eine UV-Transmission von über 60 % erreicht. Das Glas in der Dicke von 4 mm wurde als Solarglas zertifiziert. Für den Einsatz in Gartencentern, welche auf eine ausgeglichene Lichtintensität angewiesen sind, wies Ludewig auf eine weitere Produktneuheit auf dem Angebotsmarkt, sogenannten „teiltransparenten Modulen“ hin.
Die niedrige Einspeisevergütung in Österreich mache weitere Diskussionen und Verhandlungen sowie eine intensivere Partnerschaft innerhalb der Industrie notwendig, so Ludewig abschließend zum aktuellen Stand der Photovoltaik in Österreich.
Made in Austria
Auf technologischer Ebene gibt es in Österreich zahlreiche innovative Betriebe und Forschungseinrichtungen, die sich mit laufenden Produktverbesserungen beschäftigen. Die Mitglieder der österreichischen Photovoltaikindustrie haben sich zur Technologieplattform PHOTOVOLTAIK zusammengeschlossen, um die Forschung und Entwicklung auf diesem Sektor zu optimieren. Somit möchte die österreichische PV-Wirtschaft einen wesentlichen Beitrag am weltweiten hochqualitativen Ausbau der Photovoltaik leisten.
Ein wichtiger Partner in der Entwicklung von Innovationen in Österreich ist die OFI Technologie & Innovation GmbH. Als außeruniversitäres Forschungs- und Prüfinstitut bietet OFI der Photovoltaik-Branche zahlreiche Dienstleistungen an und stärkt somit die österreichische Wettbewerbsfähigkeit weltweit.
Photovoltaic Austria
Was liegt näher als Sonnenlicht neben der natürlichen Photosynthese auch zur Stromproduktion zu nutzen. Der aktuelle Photovoltaik-Anlagen-Boom macht auch vor Gewächshäusern nicht Halt. Eigentlich logisch, die meist großen Flächen sind ideal, um den benötigten Strom mit einer Photovoltaik-Anlage selber zu erzeugen.
Es gibt sehr viele Flächen, die sich für eine Photovoltaik-Anlage eigenen. Räumlich gesehen gibt es nach obenhin kaum eine Grenze. Das Potential an geeigneten Dachflächen in Österreich wird mit etwa 140 km2 beziffert. Hinzu kommen noch 50 km2 nutzbare Fassadenfläche. Für das Jahr 2011 rechnet der Bundesverband Photovoltaic Austria mit einem Zubau von etwa 80 Megawattpeak (1 Wattpeak erzeugt 1000 Wattstunden), so dass in Österreich allein durch Photovoltaik Anlagen eine Leistung von 170 Megawattpeak errichtet wird.
Die passende Anlage für Ihr Gewächshaus
Da Gewächshäuser einen äußerst hohen Energiebedarf- und verbrauch haben, lohnt es sich auf jeden Fall über die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage nachzudenken. Wichtig ist, dass die jeweiligen Photovoltaik-Module bei maximaler Lichtdurchlässigkeit auch die maximale Leistung bringen. Je nach Pflanzenbestand und deren Lichtbedürfnissen müssen die richtigen Module ausgewählt werden. Zur Verfügung stehen Aufdachmodule, die mit einem Aluprofil direkt auf dem Dach befestigt werden – eine spezielle Aufständerung ist nicht notwendig. Am Markt sind auch lichtdurchlässigere Module erhältlich, die sich für die Stromversorgung von Gewächshäusern anbieten. Die transparenten, qualitativ hochwertigeren und dementsprechend auch teureren Module werden laut Ertex Solar Geschäftsführer Dieter Moor bis jetzt nur bei Sonderlösungen eingesetzt. Wichtig ist auch, im Vorfeld die Tragfähigkeit des Gewächshauses zu prüfen damit es bei einem nachträglichen Aufbau zu keinen wesentlichen Änderungen der Baustatik kommt. Mögliche Beanspruchungen durch Wind und Schnee müssen ebenso beachtet und berechnet werden. Einen Unterschied macht dabei die Exposition des Glashauses – ist es geschützt im Ort oder außerhalb am Land. Eine einheitliche europäische Norm fehlt bis dato.
Welche Förderungen gibt es?
Für die typische private 5 Kilowattpeak Photovoltaik-Anlage gibt es eine Investitionsförderung, die beim Klima- und Energiefonds beantragt werden kann. Der Vorteil dabei ist, dass Sie den so produzierten Strom selber nutzen können und nur den nicht benötigten Strom, so genannten Überschussstrom, in das Netz einspeisen und verkaufen. Der Strom muss jedoch privat genutzt werden.
Im vergangenen Jahr wurde die private Investition in eine PV-Anlage mit 1.100 Euro pro Kilowattpeak gefördert. Wie hoch die Förderung dieses Jahr ausfällt, wird von der Bundesregierung aktuell noch verhandelt.
Für Photovoltaik-Anlagen, die größer als fünf Kilowattpeak sind, wird die Ökostromtarifförderung angeboten, bei der man für jede in das Netz eingespeiste Kilowattstunde einen Tarif zwischen 23 bis 27,6 Cent erhält, je nach Anlagengröße. So können die Anschaffungskosten einer Photovoltaik-Anlage über den Erlös des verkauften Strom zurückgezahlt werden.
Prinzipiell ist es jedoch gewinnbringender, den Strom selber im Haus zu verwenden. Das heißt zur Mittagszeit, wenn die Photovoltaik-Anlage am meisten Strom erzeugt, die Haushaltsgeräte einzuschalten bzw. das Gewächshaus zu heizen, oder den Strom zu speichern.
Die Vorteile einer Photovoltaik Anlage auf einen Blick
• Kostenreduktion: Da meist ein Großteil der Energie selber erzeugt werden kann, verringert sich der Bedarf an zugekaufter Energie. Zusätzlich können durch den Verkauf von überschüssiger Energie Einnahmen lukriert werden.
• Marketingeffekt: Eine Photovoltaik-Anlage am Dach unterstreicht das saubere Image Ihres Unternehmens
• Umweltfreundlichkeit: CO2-Reduktion und Ressourcenschonung durch die Nutzung der Sonnenenergie
• Versorgungssicherheit: Weder Kriege noch politische Entscheidungen irgendeiner Art können die Sonne am Scheinen hindern
• Optimale Lichtverhältnisse: Mit einer Photovoltaik-Anlage am Gewächshaus kann neben den gewünschten Lichtverhältnisse auch Strom erzeugt werden
Wo kann man sich beraten lassen?
Wenn Sie sich für eine Photovoltaik Anlage interessieren, berät Sie der Bundesverband Photovoltaic Austria gerne weiter: Tel. +43 (0)1 522 35 81
www.pvaustria.at
Förderung für Photovoltaik Anlagen kleiner 5 kWp:
Klima- und Energiefonds
Tel. +43 (0)1 31631-730
www.klimafonds.gv.at
Förderung für Photovoltaik Anlagen größer 5 kWp:
Abwicklungsstelle für Ökostrom AG
Tel. +43 5 787 66-10
www.oem-ag.at