Die heimische Erntesaison startet mit einigen Überraschungen. Mehr lesen ...
Hightech steht in diesem Betrieb ganz oben: Das Gemüse wird in Gewächshäusern angebaut, die mit Maschinen und Sensoren ausgestattet und mit Computern und Smartphone-Apps verbunden sind. Vom Wasser- und Nährstoffbedarf bis hin zur Luftfeuchtigkeit kann alles aus der Ferne gesteuert werden. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Start-up-Unternehmen CleanGreen Solutions baut Jeremy Blondin Salate in mit der Aeroponik-Methode an.
Das Blattgemüse wächst auf einer Metallkonstruktion, die ihnen als Stütze dient. Die Wurzeln hängen dabei einfach in der Luft und werden kontinuierlich von Robotern versorgt, die eine Nährlösung versprühen. Alle Nährstoffe und Wassertropfen sind dabei genau kalkuliert und dosiert, sodass nichts verloren geht. Die optimale Sauerstoffversorgung der Wurzeln ist ein zusätzlicher Pluspunkt, der deren Entwicklung fördert. Die ersten Ergebnisse sind bereits positiv, die Salate haben ein großes Volumen und sind sauber. Durch den wegfallenden Bodenkontakt müssen sie vor dem Verzehr nur kurz abgespült werden.
Hindernisse
Einige Herausforderungen gilt es noch zu lösen. Die Produktionskosten von Salaten im aeroponischen Anbau liegen derzeit noch etwas höher als die von herkömmlichem Anbau. Außerdem müssen für die Feststellung der geeigneten Sorten noch viele Versuche gemacht werden, da jede Sorte unterschiedlich auf diese Art des Anbaus reagier. Die Metallgestelle, auf denen die Salate wachsen, können ebenfalls noch optimiert werden, da die Setzlinge andere Größenverhältnisse haben als die erntereifen Salate. Der Energieverbrauch ist ein weiteres Problem des Systems, weil besonders im Winter durch die Technologie ein hoher Verbrauch entsteht.
Zukunftspotenzial
Jeremy Blondin sieht den Hightech-Anbau als eine mögliche Lösung für die Zukunft der Landwirtschaft, die mit immer weniger immer mehr Ertrag bringen muss. Die Aeroponik ermögliche die optimale Nutzung jedes Quadratzentimeters der Fläche. Die Umwelt kann außerdem durch den kontrollierten Anbau geschont und die unvorhersehbaren Bedingungen des Freilandanbaus vermieden werden. Pflanzenschutzmittel sind in dieser Art des Anbaus kaum nötig, stattdessen wird mit Nützlingen, wie Hummeln und Macrolophus, gearbeitet. Für den steigenden Wasserbedarf in der Zukunft könnte diese Form des Anbaus eine gute Lösung sein, da das Wassermanagement ein geschlossenes System bildet, bei dem jeder Tropfen aufgefangen und wiederverwertet wird. Zudem bietet die Arbeit im Gewächshaus klare Vorteile, wie den Schutz vor Wind und Wetter. „Wir müssen unsere Praktiken so gestalten, dass sie für uns, unsere Mitarbeiter und den Planeten nachhaltig sind“, argumentiert Blondin.
Quelle: LID