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Das Band der Trauer

Ein Artikel von Stiptschitsch | 12.09.2005 - 18:08
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Die Auswahl an Bändern ist heute groß und ständig kommen neue Varianten hinzu. Sie sind fixer Bestandteil in der Floristik geworden und unterliegen – wie viele andere Produkte in der Wirtschaft – der Konsumgüterindustrie. Hier werden meist für den Wohnbereich Designs entwickelt, die dann auch direkte Auswirkungen auf die Floristik haben können.

Ursprung: Totentücher

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Die Verwendung von Bändern in der Trauerfloristik geht auf die Totentücher zurück, die im Mittelalter über die Verstorbenen gelegt wurden. Dabei handelte es sich um helle, meist weiße Tücher und stellten ein Zeichen des Übergangs vom bisherigen Leben in ein anderes dar.Technologien und MaßstäbeMaterialtechnisch werden an die Bänder für die Trauerfloristik oft hohe Ansprüche gestellt. So ist von den Friedhofsbetreibern die biologische Abbaubarkeit eine wichtige Forderung, die sich die Grabgestecke und -sträuße nach dem Verblühen an den Kompostsammelstellen häufen.

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Die Firma Halbach, Remscheid/D, ist einer der führenden Hersteller von Kranzschleifen- und Dekorationsbändern und setzt schon seit Jahren mit dem Einsatz umweltgerechter Technologien ökologische Maßstäbe. Vom Ausgangsmaterial bis hin zur Veredlung wird dabei auf die umweltgerechte Produktion Bedacht genommen. Verarbeitet werden dabei vor allem naturnahe Materialien wie Acetat oder Viskose, deren Basis Zellulose ist. Die Appretur (Gewebeveredelung) erfolgt lösungsmittelfrei.

Trend: Transparenz

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Lange Zeit hat man für die Trauerfloristik fast ausschließlich die Farben Weiß und Schwarz verwendet. Zunehmend haben alle Farben in dezenten Tönen Einzug gefunden. Waren jedoch in den vergangenen Jahren hauptsächlich Farben und bestimmte Muster im Trend, kommt jetzt noch die Transparenz hinzu, die die Vielfältigkeit an Bändern ausweitet.Trotz allem spielen aber die Farben die entscheidende Rolle – in keinem anderen Bereich so stark wie in der Trauerfloristik. Aber auch hier sind einige Spielräume vorhanden. So kann man bestimmte Bänder auch dazu verwenden, um feine Farbnuancen zu ergänzen, die vielleicht im floralen Bereich in einem gewissen Zeitraum nicht verfügbar sind. Aber auch als Farbunterstützung oder zur Kontrastierung sind sie bestens geeignet.

Oberflächenstrukturen betonen

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Verschiedene Oberflächenstrukturen können Arrangements in Farbe und Wirkung manipulieren.So kann beispielsweise ein Kranz aus Rosen mit einem Rupfenband rustikal, mit einem transparenten Band mit Spitzen leicht, filigran und edel wirken. Wie stark sich aber das gesamte Werkstück durch das Band beeinflussen lässt, hängt vom Mischungsverhältnis der Materialien ab.

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Die verschiedenen Bänder sollen dabei im Geschäft sichtbar sein und der Kunde soll auch die Möglichkeit haben, diese anzufassen. Er spürt dann die vielfältigen Strukturen – z. B. Moirés und Dessins (wie spezielle Zierstreifen und Randkanten in Gold und Silber).Hängen die Bänder hinter dem Bindetisch oder gar versteckt im Bindebereich, wird kaum das Interesse des Kunden geweckt.Wie bei den Blumen selbst ist daher auch bei den Bändern eine entsprechende Präsentation erforderlich. Dabei muss es nicht besonders aufwändig sein und es braucht auch nicht viel Platz „geopfert“ werden.

Eigenständiges Gestaltungselement

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Bänder sollen nicht nur als Beiwerk in Sträußen und Gestecken dienen, sondern auch Blickfang sein und zur Wertsteigerung des Werkstückes beitragen. Bänder und Schleifen haben sich heute zu einem eigenständigen Gestaltungselement entwickelt.Für die meisten Kunden gehören Bänder und Schleifen bei Kondolenzstrauß, Trauerkranz oder Grabgesteck einfach dazu, da das Band eine entscheidende Rolle spielt. Erst durch das Spitzen- oder Kranzband erhält die floristische Arbeit ihre trauerspezifische Aussage und den würdevollen Akzent.

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Wie bei anderen Werkstücken gilt auch in der Trauerfloristik, dass Band und Floralien miteinander harmonieren müssen. Sie bilden eine Einheit, wobei die Blumen nicht durch das Band verdeckt werden dürfen.Mit den Farben kann gestaltet und experimentiert werden. Neben Schwarz kann man aber auch fröhliche Farben verwenden – vor allem dann, wenn es sich um die Lieblingsfarbe des Verstorbenen handelt.