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Mikrobiologische Risiken im Anbau minimieren

Ein Artikel von Red. | 09.05.2018 - 10:16
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Die EHEC-Krise im Jahr 2011 ist ein Beispiel für ein Fehlen von passenden Ansätzen um mikrobielle Risiken effektiv anzugehen. Es wurden tausende Analysen und Untersuchungen durchgeführt aber letzlich konnte der Keim nicht einmal im Betrieb der den Ausgangspunkt des Ausbruchs darstellte nachgewiesen werden.

Wie das Beispiel zeigt, ist es sehr schwierig Krankheitskeime in der Lieferkette zu identifizieren. Aktuell orientiert sich die Anzahl der mikrobiologischen Tests an den Menge des gehandelten Obst und Gemüse. Bei Funden von Keimen kann die betroffene Charge gestoppt werden. Mit diesem System kratzt man laut QS-Report aber nur an der Oberfläche.

Aktionspläne um richtig handeln zu können

Wie eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zeigt, liegen acht von neun der wichtigsten Risikofaktoren im Anbaufeld. Vor Ort bei den Erzeugern können bei Feldinspektionen die Risikofaktoren gezielt erkannt werden. Experten stelln auf Grundlage verschiedener Fragen (z. B. Gibt es Tiere auf dem Feld? Wurde Wirtschaftsdünger eingesetzt? Gab es Starkregen oder Überschwemmungen?) fest ob eine Probe für mikrobiologische Untersuchungen erforderlich ist. So können die Proben gezielt dort wo es notwendig und sinnvoll ist gezogen werden.

Werden Krankheitskeime gefunden muss das weitere Vorgehen schon über Aktionspläne im Vorhinein festgelegt sein. Nicht nur die Sperre der betroffenen Felder oder der Ware ist wichtig, man muss herausfinden ob es sich um eine punktuelle Verschmutzung (wie durch Vogelkot) oder eine generelle Verschmutzung (Überschwemmung, belastetes Beregnungswasser) handelt. Durch die Identifizierung der Quelle können künftige Verunreinigungen verhindert werden.

Analysen werden allerdings immer ins Leere laufen, wenn die Probennahmen zur falschen Zeit oder am falschen Ort erfolgen und eine entsprechende Risikoorientierung fehlt.


Quelle: Fruchtportal/QS-Report 1/2018