Bei einer Vortragsveranstaltung mit Maschinenvorführung auf dem Rittergut in Watzum (Kreis Wolfenbüttel) zeigte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen wie Landwirte, Gemeinden und technische Dienstleister ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln den Un- und Wildkräutern auf Beton- und Asphaltflächen Herr werden können.
Einzelverfahren kombinieren
Gute Vorbeugung ist das A und O, eine regelmäßige Reinigung mit der Kehrmaschine verhindert die Ansammlung von Samen in den Fugen. Wenn das Unkraut bereits gewachsen ist können größere und kräftigere Bürsten zum Einsatz kommen - rotierende Metalldraht-Zöpfe können sogar Schneisen in kniehohes Dickicht reißen. Unkrautbürsten gibt es in unterschiedlichen Größen und Durchmessern als motorgetriebene Einachser oder als Anbau für Hoflader und Traktoren.
Thermische Verfahren zur Bekämpfung sind derzeit besonders gängig, z. B. kommen dabei Gasbrenner (ein- oder mehrflammig) zum Einsatz, sie werden auf einem Gestell über die Fläche geschoben. Andere Geräte arbeiten mit Infrarot-Wärme, die über eine Stahl- oder Keramikplatte abgegeben wird. Die kurzzeitige große Hitze (bis zu 1.000 °C) lässt das Pflanzeneiweiß gerinnen, die Zellwände platzen und das Unkraut vertrocknet nach ein paar Tagen. Es gibt auch Geräte die mit 400 °C heißer Luft oder 98 °C heißem Wasser arbeiten.
Welches Verfahren am besten zur Anwendung kommt hängt von der Größe, dem Untergrund und der Stärke des Bewuchses ab bzw. von den Kosten - viele der Geräte kosten mehrere tausend Euro. Laut der LWK sind pro Jahr vier bis sechs Bearbeitungsvorgänge notwendig um Hofflächen nachhaltig frei von Unkraut zu halten - am wirksamsten ist wohl eine Kombination mehrerer Verfahren.
Quelle: LWK Niedersachsen