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Schrotschusskrankheit durchlöchert Blätter

Ein Artikel von Red. | 27.06.2016 - 09:38
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Die Bezeichnung Schrotschusskrankheit leitet sich vom Aussehen der befallenen Blätter ab. Bei einem Befall wirken diese wie von einer Ladung Schrot getroffen. Es handelt sich hierbei um einen Pilz-Erreger, der 1853 zum ersten Mal in Frankreich auftauchte und heute weltweit in nahezu allen Steinobstanbaugebieten vorkommt.
Zum Wirtspflanzenkreis zählt in erster Linie das gesamte Steinobstsortiment. Als besonders gefährdet gelten Kirsche und Pflaume, daneben können aber auch Pfirsich, Marille und Mirabellen infiziert werden. Der Pilz kann auch den Kirschlorbeer befallen.

Bereits kurz nach dem Austrieb erscheinen auf den Blättern karminrote Flecken, welche von einem roten Hof umgeben sind. Nach etwa 14 Tagen beginnen die abgestorbenen Flecken aus dem Blatt zu brechen und hinterlassen die typischen, 3 bis 10 mm großen, schrotschussartigen Löcher. Im Bereich der Spitze bleiben die Blätter meist unberührt, während der restliche Baum verkahlt.
Befallene Früchte verfügen über eingesunkene, dunkelbraune, rot umrandete Flecken. Mit der Zeit verkrüppelt und verfault die Frucht.

Optimale Bedingungen für den Pilz

Die Ausprägung des Pilzes steht in Verbindung mit den Wetterbedingungen. In Gebieten mit niederschlagsreichem Frühjahr sowie in Gegenden mit häufiger und intensiver Nebelbildung findet der Pilz optimale Bedingungen und kann hier zu erheblichen Verlusten (Ernteverluste durch Fruchtbefall, reduzierter Blütenansatz durch den frühzeitigen, vorjährigen Laubfall) führen.
Wird der Baum über Jahre hinweg befallen, wird dessen Gesundheit erheblich geschwächt. Langfristig kann es zum Absterben des Baumes kommen.

Schnittmaßnahmen lindern Befall

Eine erste Maßnahme zur Unterstützung des Baumes stellt ein Pflegeschnitt dar. Durch fachgerechten Ausschnitt und Auslichtung wird der Baum zu Wachstum stimuliert und heilende Prozesse werden aktiviert. Eine offene Krone ermöglicht zudem eine raschere Austrocknung nach Regengüssen.
Größere Schnittwunden sollten mit entsprechenden Wundverschlussmitteln behandelt werden. Befallenes Material wird von der Pflanze entfernt. Bei der Düngung sollten Stickstoffgaben reduziert werden.
Des Weiteren können zugelassene Kupferpräparate ausgebracht werden, um den Infektionsdruck auf die Pflanze zu lindern. Solche Spritzungen können allerdings erst im Folgejahr bei Austriebsbeginn der Blätter gemacht werden.


Quelle: Josef Putz/LK Salzburg