14355856179116.jpg

© Stoeberhai/wikipedia.org

Eichenprozessionsspinner: Finger weg von den Raupen!

Ein Artikel von Red. | 29.06.2015 - 13:31
14355856179116.jpg

© Stoeberhai/wikipedia.org

14355856257520.jpg

© Gyorgy Csoka/wikipedia.org

Menschen, die sich in von Eichenprozessionsspinnern befallenen Gebieten aufhalten, sollten möglichst dicht schließende Kleidung tragen, rät die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Nester und Raupen dürfen auf keinen Fall berührt werden, bei Beschwerden ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.

Der heimische Falter ist vorwiegend in warm-trockenen Regionen verbreitet. In Österreich sind vor allem Wien, Niederösterreich (Wienerwald, Bezirk Gänserndorf), Steiermark (entlang des Murbodens südlich von Graz bis Leibnitz) sowie das Burgenland (Bezirk Eisenstadt und Jennersdorf) betroffen. Dort frisst er an den verschiedenen Eichenarten im Wald, in öffentlichen Grünanlagen und Privatgärten.

Brennhaare lösen mitunter heftige Reaktionen aus

14355856235171.jpg

© Daniel Ullrich/wikipedia.org

Da die Raupen in Kolonien leben und zuweilen in Prozessionen – daher der Name – von mehreren hundert Tieren auftreten, können sie bei massivem Befall ganze Bäume kahl fressen. Mit dem Laubaustrieb der Eichen schlüpfen sie aus, durchlaufen als Raupen 6 Larvenstadien und schlüpfen im Juni/Juli als ein unscheinbarer grauer Falter. Ab dem dritten Larvenstadium entwickeln die bis zu 5 cm langen Raupen die sogenannten Brennhaare, ab Mitte Juni werden Nester gebildet, in denen die nachtaktiven Raupen den Tag geschützt verbringen und sich dort auch häuten. Ausschließlich Spezialfirmen (Schädlingsbekämpfer) sollten die Nester beseitigen.

Die Brennhaare enthalten einen Eiweißstoff, der eine pseudoallergische Reaktion, also eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems, auslöst. Nach Berührung der Haut mit den Brennhaaren tritt heftiger Juckreiz bis zur Nesselsucht auf. Sogar bereits abgestoßene Haare und abgestreifte Häute in den Nestern wirken reizend, Augen und Schleimhäute sind besonders empfindlich. Weitere Allergiesymptome bis zum anaphylaktischen Schock (heftigste Reaktion des Organismus auf ein Allergen) sind möglich.


Quelle: LK Niedersachsen