Bislang bleibt Erzeugern nur die Möglichkeit, auf vorbeugende Maßnahmen wie den Anbau von Zwischenfrüchten zurückgreifen, um das Erregerpotenzial im Boden zu verringern.
Wissenschafter des Julius Kühn-Instituts in Darmstadt (JKI) haben in einem 5-jährigen Projekt die Wirkung antagonistischer Bakterien- und Pilzarten auf die Schaderreger unter Gewächshaus- und Freilandbedingungen untersucht. Die Studie fand im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und anderer Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) statt.
Keine Ausfälle und höhere Erträge im Gewächshaus dank Antagonisten
Während im Gewächshaus über 40 % der mit Rhizomfäuleerregern infizierten Pflanzen ohne Behandlung abstarben, konnte die Absterberate nach einer Applikation mit Antagonisten auf 0 % reduziert werden. Die eingesetzten pilzlichen Antagonisten führten zudem zu leicht höheren Erträgen.
Bei den mit Verticillium-Welke-Erregern infizierten Pflanzen zeigten auch die eingesetzten bakteriellen Antagonisten eine positive Wirkung auf Gesundheit und Ertrag der Erdbeeren. Auch bei den Freilandversuchen auf Praxisbetrieben konnten die Wissenschaftler die positiven Effekte bestätigen.
So verbesserte sich im Anbaujahr 2013 bei Anwendung eines Bakterienpräparats der Ertrag um 21 %, bei einem entsprechenden Pilzpräparat um etwa 10 %. Auf einem der Praxisbetriebe konnte zudem der Ausfall an Pflanzen im Vergleich zur unbehandelten Kontrollvariante reduziert werden.
Im 2. Anbaujahr war der Ertragszuwachs dagegen deutlich geringer. Dennoch zeigten sich ähnlich positive Tendenzen. Die Wissenschafter erklären die unterschiedlichen Ergebnisse mit der Witterungsabhängigkeit. Grundsätzlich sehen sie die Ergebnisse als Bestätigung dafür, dass antagonistisch wirksame Mikroorganismen die Pflanzengesundheit fördern und eine ertragsstabilisierende Wirkung haben können.
Auch im integrierten Anbau sei der Einsatz der Präparate möglich, da die untersuchten Bakterien- und Pilzarten auch bei Kombination mit den getesteten Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen keine Beeinträchtigung der Vitalität zeigten.
Ob die ermittelten Ertragssteigerungen jedoch langfristig realisiert werden können und zudem ökonomisch sinnvoll sind, muss in weiterführenden Studien bewertet werden.
Quelle: Jürgen Beckhoff, www.aid.de