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Wussten Sie? Birkenrinde schützt vor Überhitzung

Ein Artikel von DI Christiane Bartal | 12.12.2014 - 09:35
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Es ist das gleiche Prinzip wie beim Kalken von Obstbäumen: Die weiße Farbe der Birkenrinde führt dazu, dass sich die Stämme nicht zu sehr aufheizen. Die hohen Temperaturunterschiede zwischen nächtlichem Frost und sehr starker Erwärmung am Tage könnte insbesondere in den Wintermonaten zu starken Rindenschäden wie Rissen oder Verbrennungen führen.

Die weiße Farbe rührt von einer kreideartigen Substanz namens Betulin, die sich unterhalb der papierdünnen Rindenschicht befindet und wasserabweisend ist.

Warum haben ausgerechnet Birken weiße Stämme?

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Birken sind Pionierbaumarten, deren ökologische Charakteristik darin besteht, kahle Standorte wie Schutt- oder Bracheflächen neu zu besiedeln. Wo noch kein Bewuchs, da viel Sonne – und gegen ihre starke Sonneneinstrahlung müssen sich auch Pflanzen schützen.

Birken gehören zu jenen Baumarten, die auch in nördlichen Breitengraden und noch in höheren Gebirgslagen vorkommen. Die tiefstehende Sonne im Nordwinter trifft beinahe senkrecht auf die Baumstämme auf, während in Gebirgslagen die Sonneneinstrahlung generell höher ist. Durch ihren weißen Stamm hat sich die Birke somit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dunkelstämmigen Baumarten verschafft.

Während andere Baumarten ein dichtes Blätterdach ausbilden, sorgt die Birke mit ihren feinen Blättern lediglich für einen lichten Schatten, der ihren Stamm kaum vor der Sonne schützt. Das spärliche Blätterdach ist übrigens eine Anpassung an trockene Standorte, denn viel Blattmasse würde auch viel Wasser verdunsten.
Daher ist es auch kein Zufall, dass das im Stamm eingelagerte Betulin wasserabweisende Eigenschaften besitzt – dies ist ebenfalls ein erfolgreicher Verdunstungsschutz.