Grünflächen sind für Städte überlebenswichtig. Ohne sie wäre das urbane Leben kaum vorstellbar. Die meisten Menschen denken dabei zuerst an öffentliche Parks, Wälder und private Gärten und es ist richtig, dass diese Flächen den Menschen unmittelbar am nächsten sind. Aber auch der Wert des Grüns auf und neben Verkehrsstraßen ist nicht zu unterschätzen. Besonders hier, wo der Großteil der Abgase in die Luft gelangt, ist es wichtig, auf geeignete und üppige Vegetation zu setzen.
Gefährlicher Feinstaub aus Autoabgasen wird zum Teil durch Pflanzenblätter gebunden und kann nicht mehr in die Lungen der Menschen gelangen. Bäume am Straßenrand sorgen für Sichtschutz, der den Anwohnern den Blick auf stark befahrene Straßen erspart. Die positive Wirkung von Straßenbäumen ist vielfach untersucht, wichtig ist jedoch, dass kein geschlossenes Blätterdach über der Straße entsteht, denn entscheidend ist auch der Luftaustausch. In engen Straßenschluchten wird daher eher eine Fassadenbegrünung empfohlen als dichte Baumalleen.
Hier geht's rund
Reich und vielfältig begrünte Verkehrsinseln, beispielsweise in Kreisverkehren zeigen wie Begleitgrün dazu beiträgt, dass sich Straßen in die umliegende Landschaft einfügen. Dort wo es am Rande blüht und gedeiht, ist der Verkehr im besten Sinne beruhigt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Menschen weniger schnell und aggressiv fahren, wenn die Umgebung ansprechender ist.
Aber nicht nur für Menschen sind diese Grünflächen wichtig, auch der Nutzen für den natürlichen Kreislauf sollte nicht unterschätzt werden. Vor allem in Stadtgebieten ist jede unversiegelte Fläche wichtig für das Regenwassermanagement und das Stadtbild. Bei Starkregen beispielsweise reicht das Kanalsystem in Städten oft nicht aus, um die plötzlichen Wassermassen aufzunehmen. Hier sind bepflanzte Flächen, in denen der Regen versickern kann, unentbehrlich. An heißen Tagen hingegen sorgen die Pflanzen durch Verdunstung für eine höhere Luftfeuchtigkeit und Abkühlung.
Für die Verkehrssicherheit ist das richtige Straßenbegleitgrün, so der offizielle Name, ebenfalls ein wichtiger Faktor. Ein bepflanzter Mittelstreifen auf der Autobahn und auf Schnellstraßen beispielsweise kann in der Dunkelheit vor Blendung durch den Gegenverkehr schützen. Im Winter sorgen Begrünungen am Straßenrand dafür, dass weniger Schnee auf die Straße geweht wird.
Ohne Pflege geht es nicht!
Auch wenn die Grünstreifen und Verkehrsinseln oftmals sehr naturbelassen wirken, ohne Pflege geht es nicht: Landschaftsgärtner sorgen kontinuierlich dafür, dass es neben den Straßen abwechslungsreich und aufgeräumt zugeht. Jede Verkehrsinsel hat spezielle Auflagen zu erfüllen. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die richtige Pflanzenverwendung. Gleichzeitig sollte die Bepflanzung möglichst das ganze Jahr über attraktiv sein. Viele Garten- und Landschaftsbaubetriebe sind auf solche Arbeiten spezialisiert und wissen, welche Pflanzenarten am besten zur Geltung kommen, dabei pflegeleicht sind und sich gut in die Umgebung einfügen.
Bestens geeignet für Verkehrsinseln sind beispielsweise Präriestauden, die von ihrem natürlichen Standort her schon hart im Nehmen sind und denen Trockenheit und Wind wenig ausmachen. Sie sind nicht nur robust, sondern aufgrund der Vielfalt an Blattform, -größe und Wuchshöhen sowie einer harmonischen Farbabstufung ihrer Blüte abwechslungsreich.
In den letzten Jahren sieht man immer öfter auch ausgedehnte Blumenzwiebelpflanzungen im öffentlichen Raum.
Besonders Narzissen eignen sich gut für die Straßenbepflanzung und sind als frühe Frühlingsboten leuchtender Schmuck im ansonsten tristen Wintergrau der Städte. Richtig angelegt kann ein prachtvoll gestalteter und gut gepflegter Kreisverkehr eine repräsentative Visitenkarte für eine Stadt oder ein Dorf sein, im Idealfall sogar den Bekanntheitsgrad des Ortes steigern.
Quelle: BGL