Grillitsch hatte am vergangenen Donnerstag angekündigt, sich aus der Spitzenpolitik zurückzuziehen. Er wird sein Nationalratsmandat bis zum Ende der Legislaturperiode 2013 behalten. Die Wahl von Auer zum Präsidenten soll am 3.12. beim Bundesbauernrat in Oberösterreich erfolgen.
Erfahrener Politiker
Mit Jakob Auer übernimmt ein erfahrener Profi die neue Bauernbund-Führung. Der Landwirt aus Fischlham in Oberösterreich ist seit 1983 im Nationalrat vertreten. Seit 2004 ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG und seit 2001 Genossenschaftsanwalt des OÖ Raiffeisenverbandes.
"Mit den anstehenden Verhandlungen um die Finanzierung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) und den aktuellen Herausforderungen in Politik und Wirtschaft werden in den kommenden Jahren die Weichen für die Landwirtschaft in Österreich gestellt. Als Vorsitzender im Budgetausschuss des Nationalrats ist Auer jemand, der kompetent in Wirtschafts- und Budgetfragen ist und mit den Herausforderungen in liberalisierten Märkten umgehen kann. Mit dem neuen Präsidenten wurde ein praktizierender Bauer gefunden, der die Interessen und Problemlagen der Landwirte genauso einschätzen kann wie die wirtschaftliche Realität", erklärten die Bauernbund-Vizepräsidenten Nationalrat Johannes Schmuckenschlager (NÖ), Franz Reisecker (LK OÖ) und EU-Abgeordnete Elisabeth Köstinger bei einer Pressekonferenz in Wien.
Wichtige Weichenstellungen
Auer selbst betonte, er stelle sich "gerne und mit Überzeugung dieser spannenden Aufgabe". Sowohl im Inland gebe es aktuell zahlreiche agrarpolitische Fragen, die zu diskutieren seien, wie etwa der Tierschutz, die Einheitswerte und die Grundsteuer. Auf internationaler Ebene seien die Finanzierung des EU-Agrarhaushaltes, die GAP-Reform und die Liberalisierung der Märkte zu nennen. Er werde in den kommenden Tagen das Gespräch mit den landwirtschaftlichen Interessenvertretern und mit den Agrarsprechern der anderen Parteien forcieren, kündigte Auer an.
Dank an Grillitsch
Auer drückte auch dem bisherigen Präsidenten, Fritz Grillitsch, größten Respekt aus. "Grillitsch war ein hervorragender Netzwerker, der sowohl in Österreich als auch international sehr wichtige Beziehungen aufgebaut hat. Er hat zehn Jahre lang erfolgreich für die Sicherung der Agrargelder der Bäuerinnen und Bauern gekämpft. Grillitsch hinterlässt ein gut bestelltes Haus im Bauernbund", dankte er seinem Vorgänger für dessen Einsatz und Arbeit für die Bäuerinnen und Bauern in Österreich.
Quelle: Bauernbund