Licht dient schon längst nicht mehr nur zur reinen Beleuchtung eines Raumes. Wichtige Kriterien wie Intensität und Farbe des Lichts sowie die Energieeffizienz haben heute eine gewichtige Stellung eingenommen. Deshalb ist es besonders wichtig, auf die richtige Lichtplanung zu achten. Für jede Beleuchtungsaufgabe stehen heute energieeffiziente und langlebige Lampen zur Auswahl. Sie unterscheiden sich durch die Art der Lichterzeugung, ihre lichttechnischen Eigenschaften, ihre Leistungsaufnahme und ihre geometrische Bauform.
Erst die Lampe, dann die Leuchte
Immer noch heißt es umgangssprachlich „Glühbirne“, wenn eigentlich die Lampe gemeint ist – und „Lampe“, wenn eigentlich die Leuchte gemeint ist. Richtig ist: Die Lampe ist das Leuchtmittel. Sie erzeugt das Licht. Weshalb bei der Planung zuerst die Lampe und dann erst die Leuchte ausgewählt werden sollte. Die gute alte Edison-Glühlampe ist zwar die Mutter aller elektrischen Lichtquellen, hat aber zwei ganz entscheidende Nachteile: Eine Glüh-lampe setzt 95 % der Energie in Wärme um und nur die restlichen 5 % werden tatsächlich in Licht umgewandelt. Wenn man es genau nimmt, ist die traditionelle Glühlampe damit eher eine Heizung, als ein Leuchtmittel. Und sie hat mit maximal 1.000 Betriebsstunden eine nur kurze Lebensdauer. Längst gibt es neue Leuchtmittel, die viel energieeffizienter arbeiten und länger halten.
Welche Lampe geeignet ist, entscheidet sich nach der Lichtanwendung und den Anforderungen an die Beleuchtung: Welche Aufgabe soll die Lampe erfüllen: wirtschaftliches Licht bei langen Einschaltzeiten, akzentuierte Beleuchtung mit bester Farbwiedergabe oder eher schummriges Licht mit entspannender Wirkung? Zunehmend wichtig ist die Energieeffizienz der eingesetzten Lampen. Kriterien hierfür sind die Lichtausbeute und die Lebensdauer. Darüber hinaus helfen moderne elektronische Vorschaltgeräte Energie einzusparen.
Die richtige Lichtfarbe
Der Mensch erlebt die Welt aber nicht nur als Hell und Dunkel, Licht und Schatten, sondern auch durch Farben. Das von Lampen emittierte Licht besitzt eine Eigenfarbe, die sogenannte Lichtfarbe. Sie wird bestimmt durch die Farbtemperatur in Kelvin (K). Je höher die Temperatur, desto weißer die Lichtfarbe.
Man teilt die Lichtfarben von Lampen in drei Gruppen ein: Warmweißes (ww) Licht wird als gemütlich und behaglich empfunden. Neutralweißes (nw) Licht erzeugt eine kühle, eher sachliche Stimmung. Tageslichtweißes (tw) Licht ist für bestimmte Arbeitsplätze mit Sichtprüfungsaufgaben erforderlich. Entsprechend der Inneneinrichtung des Verkaufsraumes wird man sich in gärtnerischen Verkaufsräumen also zwischen Warmweiß oder Neutralweiß zu entscheiden haben.
Farbwiedergabe
Das Licht von Lampen gleicher Lichtfarbe kann aber trotzdem unterschiedliche Farbwiedergabeeigenschaften besitzen. Grund dafür ist die unterschiedliche spektrale Zusammensetzung des abgegebenen Lichts. Die Spektralanteile des Lichts bestimmen, wie gut verschiedene Objektfarben wiedergegeben werden können. Je höher der Farbwiedergabe-Index (Ra), desto besser ist die Farbwiedergabe im Vergleich zum Bezugslicht. Der Farbwiedergabe-Index von Ra = 100 ist optimal; in Innenräumen sollte der Ra-Index nicht unter 80 liegen. Lichtquellen haben unterschiedliche Farbwiedergabe-Eigenschaften – und nicht immer geben sie die Farben des betrachteten Gegenstands korrekt wieder. Fehlt im künstlichen Licht eine Spektralfarbe oder sind einige im Spektrum der Lampe überbetont (z. B. beim Licht von Natriumdampflampen), kommt es zu einer Verzerrung in der optischen Wahrnehmung. So kann es vorkommen, dass Blüten unter dem Licht bestimmter Lampen fahl wirken oder Gemüse unappetitlich erscheint. Lichtfarbe und Farbwiedergabeeigenschaft können durch spezielle Vorsätze, die das Licht filtern oder einfärben, verändert werden. Korrekte Farbwiedergabe bei künstlichem Licht ist eine wichtige Aufgabe guter Beleuchtung.
Beleuchtungsstärken
Die Beleuchtungsstärke hat großen Einfluss darauf, wie schnell, wie sicher und wie leicht eine Sehaufgabe von den Augen bewältigt werden kann. Die Beleuchtungsstärke (Kurzzeichen: E) gibt in der Maßeinheit Lux (lx) den Lichtstrom (gemessen in Lumen: lm) an, der von einer Lichtquelle auf eine bestimmte Fläche trifft. Sie beträgt ein Lux, wenn der Lichtstrom von einem Lumen einen Quadratmeter Fläche gleichmäßig ausleuchtet. Gemessen wird die Beleuchtungsstärke mit einem Luxmeter. Bei gleicher Beleuchtungsstärke wirkt ein weißer Raum heller als ein dunkler. Warum? Er reflektiert das Licht besser.
Für die Arbeitswelt geben die relevanten Normen vor, welche mittleren Beleuchtungsstärken mindestens einzuhalten sind: beispielsweise 500 Lux für Büroarbeit, 300 Lux für grobe Arbeiten an Maschinen und 500 Lux für feine Maschinenarbeiten. Natürlich darf die Beleuchtungsstärke auch höher sein als der angegebene Normwert. Denn der Mensch ist ein Tageslicht-Wesen: 100.000 Lux in der Sommersonne und immerhin noch 20.000 Lux an bewölkten Tagen entsprechen seinem natürlichen Lebensraum. Und man sollte berücksichtigen, dass mit zunehmendem Alter eines Menschen der Lichtbedarf steigt, um eine Sehaufgabe bewältigen zu können. So benötigt ein 60-Jähriger etwa doppelt so viel Licht, wie ein 30-Jähriger für die gleiche Sehaufgabe. Und das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein hellerer Arbeitsplatz die Fehlerrate sinken lässt. Für die Grundbeleuchtung in einem Laden können 300 bis 500 Lux als ausreichend erachtet werden. Aktionsflächen und Schaufenster hingegen sind mit 1000 bis 2000 Lux optimal beleuchtet.
Allgemeinbeleuchtung
Wer ein Geschäft betritt, muss sich zunächst orientieren. Licht hilft dabei, bevor es den Blick im nächsten Schritt auf das Warenangebot lenkt. Grundvoraussetzung dafür ist eine ausge-wogene Allgemeinbeleuchtung. Für die Planung bedeutet das, vorwiegend die vertikalen Flächen und die Raumtiefe zu erhellen. Die Allgemeinbeleuchtung lässt sich durch die regelmäßige Anordnung von breit strahlenden Leuchten (very wide flood) über die gesamte Verkaufsfläche realisieren. Hier sind Spiegelrasterleuchten in Verbindung mit Leuchtstofflampen sehr beliebt. Ab einer Aufhänghöhe von über 4 m empfehlen sich abgependelte Rundreflektorleuchten in Verbindung mit Hochdruckentladungslampen.
Akzentbeleuchtung
Akzentbeleuchtung im Verkaufsraum hat die Aufgabe, den Blick des Kunden auf die Ware zu lenken – auf Angebote, Aktionsflächen, Exponate, Regale oder Displays. Akzentbeleuchtung lebt von unterschiedlichen Beleuchtungsstärken, spielt mit starken Kontrasten und harten Schatten. Raffiniert beleuchtete Displays und Aktionsflächen sind die Highlights jeder Verkaufsanlage. Dafür eignen sich zum Beispiel breit strahlende Strahler, bestückt mit Halogen-Metalldampflampen. Die Beleuchtung muss Struktur und Farbe der ausgestellten Ware zur Geltung bringen. Für die Beleuchtung von Ständern und Regalen sind breit strahlende Strahler oder schwenkbare Downlights mit gebündeltem Licht die richtige Wahl.
Strahlendes Licht im Schaufenster
Licht hat Signalwirkung: Helle Schaufenster wecken Interesse. Wichtig: Damit Schaufenster bei hellem Tageslicht nicht dunkel wirken, müssen sie auch tagsüber beleuchtet sein. Das verhindert zugleich störende Spiegelungen in der Scheibe. Auch für diesen Zweck sind Strahler mit Halogen-Metalldampflampen bestens geeignet.
Flexibles Licht für wechselnde Dekorationen
Ein gärtnerischer Verkaufsraum verändert sich ständig. Saisonale Aktionen besonders im Frühjahr, im Herbst und zu Weihnachten erfordern immer neue Dekorationskonzepte – und schaffen damit neue Beleuchtungssituationen, denen die Beleuchtungsanlage gerecht werden muss. Fest installierte Strahler sind für diesen Fall zu unflexibel, da die Dreh- und Schwenkbarkeit des Strahlers allein nicht ausreicht. Der Strahler muss auch in seiner Position veränderlich sein! Strahler an Stromschienen oder Seil- und Stangensystemen sind ortsveränderlich und ermöglichen die problemlose Anpassung der Beleuchtung an wechselnde Dekorationen. Ein gutes Lichtmanagement setzt weiterhin voraus, dass sich einzelne Leuchten oder Leuchtengruppen separat ansprechen lassen. Das heißt, die Beleuchtungsanlage muss in mehreren Schaltzuständen arbeiten können. 3- oder 5 Phasen Stromschienen ermöglichen eben diese Flexibilität.
Der menschliche Faktor
Bei Besuchen von Gartencentern oder gärtnerischen Verkaufsräumen fällt dem geschulten Auge oft auf, dass zwar eine gute Beleuchtungsanlage installiert ist, die Strahler aber in alle möglichen Richtungen leuchten – nur nicht auf die ausgestellte Ware. Leider sind bewegliche Strahler auch heute noch nicht mit einer Zielfindungsautomatik ausgerüstet, was bedeutet, dass sie von Hand auf ein gewünschtes Objekt ausgerichtet werden müssen. Wird also eine Dekoration verändert oder die Ladeneinrichtung umgestellt, so muss der letzte Arbeitschritt immer das Neuausrichten der beweglichen Strahler sein.
Unterschiedliche Lampentypen
- Halogenglühlampen sind zum Teil mehr als doppelt so hell wie konventionelle Glühlampen und haben auch eine bis zu fünfmal längere Lebensdauer als Glühlampen. Außerdem sind sie dimmbar, was zu einer Regulierung der Lichtmenge genutzt werden kann. Sie eignen sich für das Beleuchten von kleineren Objekten, wie z. B. Wandbildern oder Skulpturen in Vitrinen vor allem aus geringer Entfernung. Da sie keine UV-Strahlung abgeben, bleichen die angestrahlten Objekte nicht aus. Für die Raumbeleuchtung oder das Anstrahlen größerer Aktionsflächen ist sie jedoch ungeeignet.
- Leuchtstofflampen erzeugen weltweit über 70 % des benötigten Kunstlichts. Sie sind in vielen Einsatzbereichen aus wirtschaftlichen Gründen die beste Wahl. Sie zeichnen sich durch eine hohe Lichtausbeute bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch aus. Sie erreichen eine mittlere Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden. Mit diesen Eigenschaften ist die Leuchtstofflampe zurzeit eines der energieeffizientesten Leuchtmittel. Bisher weit verbreitet sind Leuchtstofflampen mit einem Durchmesser von 26 mm, die sogenannten T8 Röhren. Bei einer neuen Lichtanlage sollte man allerdings auf jeden Fall die moderneren T5 Leuchtstofflampen verwenden. Diese haben einen Durchmesser von nur 16 mm und enthalten 50 % weniger Quecksilber als Röhren der T8 Generation.
- Die Kompaktleuchtstofflampe ist eine mehrmals gebogene Leuchtstofflampe und wird umgangssprachlich als Energie–sparlampe bezeichnet. Sie setzt ca. fünfmal soviel Energie (25 %) in Licht um als die Glühlampe. Dabei erzeugen Energie–sparlampen das Licht aus deutlich weniger Strom, so dass bis zu 80 % Energie–einsparung möglich sind. Eine 7- bis 9-Watt-Energiesparlampe leuchtet so hell wie eine 40-Watt-Glühbirne. Display-Strahler mit Kompaktleuchtstofflampen sind die erste Wahl in gekühlten Schnittblumen-, Obst- und Gemüseverkaufszellen, wo eine verstärkte Wärmeentwicklung unerwünscht ist.
- Halogen-Metalldampflampen sind eine Weiterentwicklung der Quecksilberdampf-Hochdrucklampe. Durch Zusätze von Halogenverbindungen verschiedener Metalle haben sich sämtliche Leistungsmerkmale verbessert. Bei Halogen-Metalldampflampen wird in ei-nem Brenner ein sehr kompakter Lichtbogen erzeugt. Zum Start ist ein Zündgerät erforderlich, und der Strom muss durch ein Vorschaltgerät adaptiert werden. Halogen-Metalldampflampen haben eine überaus hohe Lichtausbeute und sehr gute Farbwiedergabe-Eigenschaften. Sie können bis zu 38 % ihrer aufgenommenen Leistung in sichtbares Licht umsetzen (bis 110 lm/W) und erreichen an elektronischen Vor–schaltgeräten bis zu 30.000 Stunden Lebensdauer. Lampen mit Reflektor gibt es in Leistungsstufen bis 150 W, mit Stecksockel, für offene oder geschlossene Leuchten. Durch die kompakte Bauweise der Lampe lässt sich das Licht sehr gut lenken. Weitere Eigenschaftsverbesserungen werden durch den Einsatz von Keramikbrennern erzielt. Diese technische Innovation findet z. B. in der MASTER Colour CDM von Philips ihre Anwendung. Wesentlicher Vorteil dieser Technologie ist vor allem die stabile Farbwiedergabe während der gesamten Lebensdauer. Die Wärmeabgabe ist ebenso niedriger wie das Ausbleichrisiko dank besserem UV-Schutz. Hierfür sorgt der sogenannte UV-Block. Alle Halogen-Metalldampflampen mit Reflektor können an EVG betrieben werden. Der Vor-teil: bessere Farbkonstanz, kein Lichtflimmern und Heißwiederzündbarkeit. Ein zusätzliches Zündgerät ist nicht erforderlich, die schonende Zündung durch das EVG verlängert die Nutzlebensdauer. Generell benötigen Halogen-Metalldampf–lampen ein Abschlussglas, um Menschen und Objekte bei einem eventuellen Platzen der Lampe vor Schaden zu bewahren.
- Leuchtdioden oder LED (Licht Emittierende Dioden) basieren auf Halbleiter–verbindungen, die den Strom direkt in Licht umwandeln. Diese sind nach dem heutigen Stand der Dinge noch nicht für flächendeckende Raumbeleuchtung geeignet. LED geben dafür weder die Farben optimal wieder, da das Licht nahezu monochrom ist, noch erreichen sie eine höhere Lichtausbeute wie moderne Entladungslampen. Für punktuelle Anstrahlung und vor allem für Effekt–beleuchtung sind die LED allerdings ideal geeignet.