Eine Grabstelle fiel den Besuchern im August vergangenen Jahres im Rahmen einer Mustergrabanlage in Deutschland besonders ins Auge: Ein kleiner Acer japonicum bildete vor einem Grabmal die einzige Hintergrundbepflanzung, während die flächige Bepflanzung mit der neuen, noch wenig bekannten, üppig gelb blühenden Mecardonia-Hybride 'Goldflake' vorgenommen wurde. Diese als Bodendecker verwendete, bisher wenig bekannte Sommerblume, zog schon von weitem die Blicke auf sich, während dann noch zusätzlich das Grab mit einer Wechselbepflanzung aus Kalanchoe blossfeldiana bepflanzt war.
Kalanchoe zur Grabbepflanzung ist bisher nicht alltäglich. Doch bieten Jungpflanzenfirmen neuerdings geeignete Sorten für diesen Zweck an.
Einen Versuch mit Kalanchoe startete im vergangenen Jahr die Friedhofsgärtnerei Horst Appich auf dem Stuttgarter Pragfriedhof, nachdem der Unternehmer bereits in früheren Jahren mit Kalanchoe bepflanzte Gräber auf Landes- und Bundesgartenschauen entdeckte.
Neben der reinen Verwendung einzelner Sorten wurden auch Mischpflanzungen mit anderen Sommerblühern und Blattschmuckpflanzen ausgeführt. Hinsichtlich der Beurteilung war nicht nur die Eignung der Sorten zur Grabbepflanzung von Bedeutung, sondern auch die Blühdauer. Anlässlich der Besichtigung der Grabstätten Anfang August konnte beobachtet werden, dass der bereits im Mai begonnene erste Blütenflor langsam zu Ende ging. Allerdings blühten die Pflanzen nicht rasch ab. Es bildete sich von selbst ein zweiter Blütenflor, der die Hauptblüte übernahm.
Fleischle, Vaihingen-Enz/D, empfiehlt zur Grabbepflanzung besonders die Sorten 'Red Jaqueline' (rot), 'Pico' und 'Petero' (orange), 'Katharina' (lachsrosa), 'Purple Jaqueline' (lila), 'Soul' (flieder), 'Goldstrike' (gelb), 'Mie und Simone' (weiß).
Neu ist die Kalanchoe-Serie ‘Calandiva’. Es handelt sich um mehrere gefüllt blühende Sorten, die sich bisher in der Kultur als robust gezeigt haben. Ob sie sich jedoch für die Bepflanzung von Gräbern eignen, konnte bisher noch nicht endgültig festgestellt werden.