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Varaždin (Kroatien) überzeugte mit Sensibilität, Engagement und Bürgerbeteilungen am Baummanagement der Stadt © Iva Papac/Shutterstock.com

Auszeichnung

Engagement für die Baumpflege in Kroatien

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 31.07.2024 - 13:51

Seit 2007 kürt das European Arboricultural Council (EAC) die Europäische Stadt der Bäume. Damals wollte man das Engagement von Valencia in der innerstädtischen Baumzucht auszeichnen. Seit damals wurde jedes Jahr eine Stadt ausgewählt, im Jahr 2021 kam die österreichische Hauptstadt Wien zu dieser Ehre und heuer konnte sich Varaždin, im Norden Kroatiens nahe der slowenischen Grenze gelegen, gegen die nationale Konkurrenz Zadar an der Adriaküste durchsetzen.

Klares Urteil der Jury

Die Mitglieder der EAC-Arbeitsgruppe ECOT (European City of Trees) besuchten beide Städte und fanden bemerkenswerte Baumprojekte mit Fokus auf Sensibilisierung und Bürgerbeteiligung. Letztlich hätte Varaždin die Kriterien nicht nur erfüllt sondern übertroffen, so Jan Goevert, Vorsitzender der Jury: „Unter der Leitung von Jelena Sekelj, Direktorin von Parkovi d.o.o., zeigt Varaždin ein proaktives und vorbildliches Engagement für Baumpflege, Bildung und gesellschaftliches Engagement und setzt damit einen hohen Standard für die städtische Forstwirtschaft in ganz Kroatien und kann möglicherweise als Vorbild für andere Städte dienen.“

Die Stadt habe mit der Beschäftigung mehrerer European Tree Workers einen soliden Rahmen für die Baumpflege geschaffen – deren Zahl auch bald noch erhöht werden solle – und arbeite aktiv an einer „Baumplanungs- und Managementstrategie“, um einen nationalen Standard zu schaffen. Diese Bemühungen seien in Kroatien einzigartig. Daneben präsentiert sich Varaždin mit einer guten Kommunikationsstrategie und nutzt eine Webseite, Blogs sowie öffentliche Ankündigungen zur Information der Bürger. Diese werden so in Baumpflegeaktivitäten wie auch Fällungen und Pflanzungen mit eingebunden.

Ein Beispiel für die Kommunikation ist auch die Kampagne „Tree Day“ zur Aufklärung der Bevölkerung über die Ökosystemleistungen von Bäumen. Die Teilnahme der Gemeindemitglieder an Sitzungen zur strategischen Baumbewirtschaftung wird aktiv gefördert. Aktuelle Initiativen wie eine umfassende Bauminventur und die Bewirtschaftung des historischen Friedhofs zeigen eine Mischung aus Tradition und modernem Management. Die Entscheidung entgegen der Empfehlung eines Beraters eine historisch bedeutsame Allee zu erhalten, zeigte das Engagement, das kulturelle Erbe zu erhalten während trotzdem innovative Lösungen für Baumschutz und Begrünung zur Anwendung kommen.

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Quelle: EAC