Agrilus planipennis, der Asiatische Eschenprachtkäfer, ist in der EU als prioritärer Quarantäneschädling gelistet und meldepflichtig. Sein Auftreten könnte schwerwiegende Folgen für die Eschenbestände in der EU haben. Zusätzlich sind diese bereits durch das Eschentriebsterben geschwächt. Aus seinem Heimatvorkommen in Ostasien wurde der Käfer bereits in Nordamerika und Moskau eingeschleppt. Von Moskau aus breitete er sich westwärts bis nach Kiew (2023) aus – mit einer Geschwindigkeit von bis zu hundert Kilometern/Jahr. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat ein neues Merkblatt veröffentlicht, das erklärt, wie ein Befall schnell zu erkennen ist.
Der 7,5 bis 15 mm lange und ca. 3 mm breite Käfer selbst ist schimmernd smaragdgrün, Kopf, Halsschild und Unterseite können kupferrot sein. Seine Augen sind im Verhältnis ziemlich groß. Er ist von Juni bis Anfang September aktiv. Die Larven sind cremeweiß und länglich, sie entwickeln sich unter der Rinde lebender Eschen. Der Entwicklungszyklus ist grundsätzlich einjährig, in kälteren Regionen auch länger.
Befallene Bäume sind auffälliger als der Schädling
Der Asiatische Eschenprachtkäfer ist leicht mit heimischen Vertretern der Gattung Agrilus zu verwechseln, er ist aber größer als die meisten heimischen Arten. Eine genaue Bestimmung braucht allerdings Erfahrung. „Wesentlich wahrscheinlicher als einen Käfer wird man im Falle einer Einschleppung eine befallene Esche entdecken. D-förmige, 3 bis 4 mm große Ausbohrlöcher verraten die erfolgreiche Entwicklung von Käfern“, so Gernot Hoch, Waldschutzexperte des BFW. Löst man die Rinde ab, kommen darunter geschlängelte Fraßgänge sowie die Larve zum Vorschein.
Ein Befall verursacht ähnlich wie beim Eschentriebsterben ein Zurücksterben von Ästen und Kronenteilen, in weiterer Folge des gesamten Baumes. Es gibt allerdings auch heimische Insektenarten, die unter der Eschenrinde fressen, das Merkblatt zeigt einige Verwechslungsmöglichkeiten auf. Problematisch ist – wie bei den meisten eingeschleppten Schädlingen – dass die europäischen und amerikanischen Eschenarten empfindlicher auf den Befall reagieren, als die Arten in der Heimat. So führte der Befall in den Einschleppungsgebieten innerhalb weniger Jahre zum Absterben von Millionen an Eschen.
Bei Sichtung eines verdächtigen Käfers oder einer befallsverdächtigen Esche sollte umgehend eine Meldung an den Amtlichen Pflanzenschutzdienst im Bundesland erfolgen.
Quelle: BFW