Johannes Itten (1888 – 1967) entwickelte während seiner Lehrtätigkeit von 1919 bis 1923 die Grundlagen seiner Farbtheorie und den entsprechenden Farbkreis. Ein Schwerpunkt dabei war die Untersuchung zu den Farbkontrasten.
Ittens Farbtheorie
Seiner Farbtheorie zufolge gibt es drei Grundfarben: Blau, Gelb, Rot sowie drei Sekundärfarben, welche aus der Mischung der drei Grundfarben entstehen: Grün (Gelb + Blau), Violett (Blau + Rot), Orange (Rot + Gelb).
Hinzu kommen die Tertiärfarben, welche durch die Mischung je eine Sekundärfarbe mit einer Grundfarbe entstehen: Blaugrün, Blauviolett, Purpurrot, Orangerot, Dunkelgelb, Hellgrün.
Auf Ittens Farbkreis sind diese zwölf Farben folgendermaßen angeordnet:
• Gelb steht oben im Farbkreis, die weiteren Grundfarben Rot und Blau um jeweils 120° versetzt.
• genau dazwischen, also bei 60°, 180° und 300° liegen die entsprechenden Sekundärfarben
• die Tertiärfarben liegen zwischen der jeweiligen Primär- und Sekundärfarbe
• die Reihenfolge ist somit analog zum Spektrum und schließt sich bei Rot zu Violett.
Itten betrieb neben seiner Lehrtätigkeit als Kunstmaler auch Untersuchungen zur Wirkung von Farben. Dabei interessierte ihn als Maler das Zusammenwirken von Form und Farbe. Sowohl die Zuordnung von Farben zu Formen als das umgekehrte Verhalten brachte ihm bei der Zusammenarbeit mit seinen Schülern weiterführende Kenntnisse. Ittens „Sieben Farbkontraste“ werden an verschiedenen Kunsthandwerk- und Kunsthochschulen noch heute gelehrt.