Was ist eine schönere und sensiblere Sprache am Ende des grauen Winters als die bunte Sprache durch die Blume?Mit dem Valentinstag bricht wieder ein Farbenfeuerwerk an Frühjahrsblühern aus. „Je bunter, je lieber“ heißt die Devise für die Saison des Vorfrühlings. Hyazinthen, Frühlingsanemonen, Frühlingsknotenblumen, Schachbrettblumen und ganz besonders die Tulpe feiern nun wieder Hochsaison in der Straußgestaltung. Da sie in einer großen Farben-, Formen- und Sortenvielfalt auftritt, bietet besonders die Tulpe unzählige Verwendungsmöglichkeiten. Tulpen wachsen auch in der Vase noch weiter. Diese Eigenwilligkeit der Tulpe kann man für seine Gestaltungen gut einsetzen. So lassen sich z. B. die Tulpenstängel sehr leicht biegen und damit sehr ausdrucksstarke Kreationen herstellen. Kunstvoll geschlungene Tulpen in der transparenten Vase bieten einen sehr attraktiven Anblick. Auch in der schlanken, vertikal betonten Vase macht die zielstrebig, windend wachsende Tulpe ein gutes Bild. Zu vermeiden sind Arrangements mit anderen Blumen, da der Strauß durch die wachsenden Stängel ansonsten bald unharmonisch aussieht. Besonders im Verband mit Zweigen, die dem Arrangement eine gewisse Lockerheit erlauben, sehen Tulpen sehr hübsch aus.
Fröhlichbunte Sortenvielfalt
Das große Spektrum an verschiedenartigsten Sorten eröffnet dem kreativen Floristen ein ausgelassenes Spiel mit Farben und Sorten. Je nach individueller Vorliebe lassen sich einfachblühende oder gefülltblühende Sträuße in knalligen kräftigen Farben oder aber auch in zarten pastelligen Tönen zusammenstellen. Große Aufmerksamkeit in Straußgebinden finden auch die Sorten mit Farbverläufen. Nach wie vor hoch im Trend sind insbesonders bei der jüngeren weiblichen Kundschaft die Sträuße in zarten Farbnuancen. Ein zartes Gelb, eine sonnigorange oder pinkfarbige Tulpe machen bereits Vorfreude auf Frühling und Sonnenstrahlen. Zur Gestaltungsvielfalt hinzu gesellen sich die ausgefallenen Blütenblattvarianten der einzelnen Sorten. Ausgefranste Sorten erlauben exzentrische Kompositionen.
Zarte Reize für die Sinne
Was die Tulpe auch sehr begehrenswert macht, ist ihr feiner und unaufdringlicher Duft. Wer für seine floralen Werkstücke nach originellen Exemplaren sucht, sollte sich daher rechtzeitig bei den verschiedenen Anbietern umsehen. Nichts besticht den Kunden nämlich mehr als eine reiche Vielfalt an exotischen Tulpenexemplaren in Ihrem Geschäftslokal. Der Duft und die Blüten der Tulpen werden so stark mit dem Frühling assoziiert, dass sie durchwegs Vorfreude auf längere Tage und wärmere Jahreszeiten wecken. Was die Tulpe noch auszeichnet, ist ihre Wandlungsfähigkeit. Ihr Charakter verändert sich vom knospigen Zustand bis zum Aufblühen sehr stark. Und selbst im welken Zustand sehen manche Tulpensorten noch sehr ästhetisch aus. Fast könnte man die Tulpe als Symbol für das nahende Ende des Winters bezeichnen. Wir interessieren uns für sie nach den Weihnachtsfeiertagen. Erst wenn sie auch in unseren Gärten zum Leben erwacht, ist ihre Saison als Schnittblume weitgehend zu Ende.
Gefäße mit großer Wirkung
Nicht nur als Schnittblume zum Strauß gebunden machen Tulpen große Freude. Auch als Gefäßfüllungen, elegant in transparenten Vasen arrangiert oder als Topfpflanzen in ausgefallenen bunten Töpfen oder ausgedientem Küchengeschirr haben sich die Frühlingsboten bewährt. Sowohl der bunte Farbkontrast als auch einfärbige Ton-in-Ton-Harmonien haben ihren Reiz. Die Tulpe als Topfpflanze lässt sich aber auch ideal mit übrigen Zwiebelpflanzen wie z. B. Hyazinthen oder Iris zu einem Stillleben kombinieren. Mit etwas Sensibilität lassen sich somit hübsche Frühlingslandschaften kreieren, welche buntes Leben auf die Fensterbank zaubern. Bei ungewöhnlichen artentfremdeten Gefäßen sollte unbedingt auf vorsichtiges Gießen geachtet werden, denn Staunässe ist für Zwiebelpflanzen sehr schlecht. Da sich der Valentinstag von einem ausschließlichen Tag der Verliebten generell zu einem Anlass gewandelt hat, an welchem man Freunde mit kleinen Aufmerksamkeiten beschenkt, ist der Florist ganz besonders dazu aufgefordert, mit einem vielfältigen Angebot an unterschiedlichen Produkten für verschiedene Käuferschichten und Zielgruppen vorbereitet zu sein. Nicht nur der Strauß oder die Topfpflanze, sondern auch ergänzende Accessoires sollten für den Anlass angeboten werden.
Tulpenvase – Einzigartig auf der Welt
Nirgendwo auf der Welt gibt es eine Vase, die auch nur im entferntesten der niederländischen Tulpenvase des 17. Jahrhunderts gleicht. Sie besitzt statt einer großen Öffnung zahlreiche kleinere, die um einen zentralen Korpus angeordnet sind. Damals galten Tulpen als ein absolutes Luxusgut und man war bemüht, sie auch auf besondere Weise zu präsentieren. Jeder Tulpe war eine einzelne Öffnung in der Vase vorbehalten, um so ihre Exklusivität hervorzuheben.Die Tulpenvasen wurden hauptsächlich zwischen 1680 und 1720 im altholländischen Städtchen Delft hergestellt – fast ein halbes Jahrhundert nach Ende der sogenannten Tulpomanie. Damals wurde Delft zum europäischen Zentrum für Fayenceproduktion. Ursprünglich brachten die Seefahrer der Vereinigten Ostindischen Handelskompanie, deren Handelszentrum Delft war, blau glasierte Porzellanware von ihren Chinareisen mit. Den Töpfern gelang es, das chinesische Porzellan zu imitieren. Sie entwickelten über zweihundert Formen verschiedener Vasentypen; fächer-, herz- oder pyramidenförmige Gefäße mit fünf, neun oder mehr Hälsen. Die Fayencen waren im typischen Blau-Weiß-Dekor bemalt. Die Vasen herzustellen, war aufwändig und teuer. So ist es auch kein Zufall, dass Maria Stuart zu ihren leidenschaftlichen Sammlerinnen gehörte. Im Palais Het Loo in der Nähe von Apeldoorn, fand man die Inventarverzeichnisse ihrer Tulpenvasen. Die berühmtesten Exemplare wurden allerdings in Hampton Court aufbewahrt. Heute gibt es alte Tulpenvasen noch auf Trödelmärkten. IZB