Die Ausstrahlung der Schneerose wird als frisch und kühl beschrieben. Eigenschaften wie des Schnees, den sie ab Dezember in unseren Gärten mit ihren Blütentrieben durchbricht. Der Winterblüher beeindruckt mit reinweißen Schalenblüten, deren Außenseiten oft rötlich angehaucht sein können. Die immergrünen Laubblätter sind dick, ledrig und zur Blattspitze hin unregelmäßig gezähnt. Die Schneerose ist gifthältig. Der austretende Pflanzensaft wirkt reizend auf Haut und Schleimhäute. Ihre gemahlenen Wurzeln dienten im Mittelalter als Schnupfpulver.
Obwohl die Schneerose eng mit Advent und Weihnachten verknüpft ist, kann sie auch in Wintersträußen mit ihrem Auftreten brillieren. Sie ist jedoch selten als Schnittpflanze im Blumengeschäft anzutreffen. Ein möglicher Grund dafür kann der relativ teure Preis sein - doch Schönheit hat bekanntlich ihren Preis.
Hohe Empfindlichkeit
Schneerosen besitzen eine geringe Vasen-Haltbarkeit.
Schnee und Kälte lassen die robuste Pflanze kalt, Wärme hingegen bringt den Winterblüher rasch zum Schwitzen. Die Blüten welken in geheizten Räumen schnell, besonders dann, wenn man sie auf den 20 bis 30 cm langen Stielen belässt. Das Tauchen in lauwarmes Wasser, das längsseitige Anschneiden oder Anstechen der Stiele mit einer Nadel knapp unterhalb der Blüte verzögert diesen unerwünschten Vorgang. Dennoch bringen Schneerosen nur für einige Tage den „blühenden" Winter ins Haus. Auf Wasser schwimmende Blüten erfreuen etwas länger. Dafür kürzt man die rot-gepunkteten Stiele auf eine Länge von 1 cm ein. Dunkle Wasserschalen bringen die weißen Blüten besonders gut zur Geltung.
Selbstbewusst und gesellig
Die Schneerose duldet in Arrangements Geselligkeit und erträgt eine untergeordnete Stellung. Trotzdem spielt sie oftmals die grazile und elegante Hauptrolle. In einem Gesteck aus Zweigen von Mahonie, Lorbeerblättrigem Schneeball, Zypresse, Zierkirsche und gelber Zaubernuss setzen die Blüten der Schneerose weiß-leuchtende Akzente. Ein rustikaler Tonkrug bietet für das Gesteck ein stilvolles Gefäß. Gut mit den weißen Schneerosenblüten harmonieren weiters Laub von Bergenie, Aronstab, Alpenveilchen und Efeu. Farnwedeln oder Eukalyptuszweige eignen sich als besondere Partner. Ein winterlicher Kranz aus Buchs und Myrte kann mit Schneerosenblüten dekoriert werden.
In guter Gesellschaft
Das Weiß der Schneerose passt zu jeder Blütenfarbe. Für ein duftendes Sträußchen in kühler blau-weißer Harmonie werden Traubenhyazinthen, Vergissmeinnicht, Puschkinien, Schneeglöckchen, Frühlingsanemonen und Bellis mit den Schneerosen vereint. Die Zweige von Buchs und Efeu ergänzen die blühende Vielfalt. Ein Porzellangefäß mit floralem Streumuster unterstützt den kleinen Strauß in seinem träumerischen Flair. Auch Kombinationen mit Schachbrettblumen und Tulpen sind möglich.
Eine fröhlich-edle Mischung ergeben gelbe Schnittrosen, weiße Christrosen und panaschierter Efeu. Sie werden mit Bändern und Hanffasern vollendet.
Farbige Zuchtformen
Die durch die Züchtung neu entstandenen, etwas später blühenden Hybridformen (Helleborus-Orientalis-Hybriden) erweitern das Blütenfarbenspektrum mit rosa, purpurrot, gelb und grün. Ein Bukett ausschließlich aus den bunten Schneerosen-Typen beeindruckt auf reizvoller Art.
Trotzdem ist die Schneerose in den Farben bescheidener als echte Rosen. Neidisch sollte sie alledem nicht sein - gehört doch die Schneerose zu den wenigen blühenden Stars im Winter.
„Es ist ein Ros entsprungen" - dieses Motto soll also für den kostbaren Winterblüher nicht nur zur Weihnachtszeit gelten.