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Der Weltbodentag ist ein internationaler Aktionstag, der am 5. Dezember stattfindet. Mit ihm soll ein Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden gesetzt und auf den Bodenschutz aufmerksam gemacht werden. © Thx4Stock team/Shutterstock.com

Weltbodentag

Notwendiger Bodenschutz

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 05.12.2024 - 10:58

Anlässlich des Weltbodentages am 5. Dezember fordert die Umweltschutzorganisation WWF die Regierungsverhandler aus ÖVP, SPÖ und NEOS auf, ein starkes Bodenschutz-Paket im künftigen Koalitionspakt zu verankern. Dabei ist besonders wichtig, eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch, Reformen im Steuersystem und eine Naturschutz-Offensive zu schaffen. Pro Minute gehen in Österreich mehr als 80m2 an kostbarem Boden verloren. In den vergangenen zehn Jahren wurden laut WWF-Bodenreport im Schnitt 12,1 ha pro Tag verbraucht und somit fast fünf Mal mehr als die bisher ausgerufene Maximalgrenze von 2,5 ha. Seit die Politik dieses “Nachhaltigkeitsziel” im Jahr 2002 versprochen hat, wird es konsequent verfehlt - insgesamt um eine Fläche von mehr als 100.000 ha bisher. Das entspricht umgerechnet der Fläche aller neun Landeshauptstädte.
Langfristige Sicherheit ist zunehmend mit aktivem Bodenschutz verbunden: Der sorglose Umgang mit fruchtbaren Böden birgt eine doppelte Gefahr – sowohl für unsere eigenständige Lebensmittelversorgung als auch für die Krisensicherheit auf lange Sicht. Versiegelte Flächen verschärfen zudem die Auswirkungen von Extremwetterereignissen, die durch die Klimakrise häufiger und intensiver werden. Deshalb müssen Renaturierung und präventiver Naturschutz stärker vorangetrieben werden – gut durchdacht und ausreichend finanziert.

Der WWF fordert von den politischen Entscheidungsträgern konkrete Maßnahmen: verbindliche Ziele, einen Abbau umweltschädlicher Subventionen, Reformen im Finanzausgleich und ein Ende neuer Autobahn- und Schnellstraßenprojekte. Österreich verfüge bereits über ein sehr dichtes Straßennetz. Gleichzeitig sollten die Möglichkeiten zur Sanierung und Nutzung von Leerständen intensiver ausgeschöpft und der Flächenverbrauch von unberührtem Land gestoppt werden. Ergänzend schlägt der WWF vor, die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) aufzuwerten.

Anlässlich der Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS hat der WWF eine elf Punkte umfassende To-Do-Liste für den Bodenschutz erstellt, die Sie hier finden.
 

Quelle: OTS