Eine frühe Blüte führt häufig zu einer früheren Ernte, wenn nicht ungünstige Wetterkapriolen dazwischenfunken. Allerdings bleibt die Gefahr von Spätfrösten. Kernobst wie Apfel, Birne oder Quitte sind relative unempfindlich gegenüber Spätfrösten. Je nach Entwicklungsstand der geschädigten Blüten entstehen auf den Früchten des Apfels Frostzungen oder Frostringe - das betroffene Gewebe verfärbt sich braun und verkorkt. Ein halbes Grad Minus reicht bei Steinobst schon aus und die Frucht bekommt einen schwarzen Fleck, wird weich und fällt ab.
Im Hinblick auf das Spätfrostrisiko werden später blühende Sorten zunehmend interessant. In den vergangenen Jahren war der September von warmen Tagen und kühlen Nächten geprägt, was sich positiv auf die Ausprägung der Fruchtreife mit den sortentypischen Aromen und den Fruchtzuckergehalten auswirkt. Spät blühende Sorten können wahrscheinlich in Zukunft auch in Grenzlagen im Herbst gut ausreifen.
Aber nicht nur spät blühende Sorten werden zunehmend interessant, auch die Höhenlagen. Dort ist es häufig wärmer als in der Ebene oder im Tal. Bei langanhaltender Hitze ist in den Bergen luftiger und kühler. Gemäßigte Spätsommer und Herbste ermögliche ein gutes Ausreifen des Obstes auch in höheren Lagen.
Quelle: lko.at