Rote Netze halten Zwiebelthripse besser von Lauchzwiebeln fern als weiße oder schwarze. Diese Erkenntnis könnte die Schädlingsbekämpfung vereinfachen und den Einsatz von Insektiziden um 25-50% reduzieren.
Schon 2015 beobachteten Forscher, dass der Befall mit bestimmten Schädlingen abnimmt, wenn Nutzpflanzen mit rotem Licht (Wellenlänge 650 bis 750 Nanometer) bestrahlt werden und das, obwohl sie das Licht gar nicht sehen können. Das Team der Universität Tokyo verwendete nun ganz oder teils rot gefärbte Netze um Zwiebelthripse von Lauchzwiebeln fern zu halten. Die Zwiebeln sind wichtiger Bestandteil der lokalen Küche, der Schädling ist weit verbreitet, verursacht schwere Schäden und lässt sich nur schwer bekämpfen.
Das Eindringen der Thripse verringert sich um ein Drittel (im Vergleich zu rein weißen Netzen), wenn die Netze rot-weiß gefärbt sind, bei einer Maschenweite von 2 mm. Netze mit 0,8 mm Maschenweite und einer rot-schwarzen Färbung verringern den Befall auf ein Viertel, durchgehend rot gefärbte Netze auf ein Achtel im Vergleich zu weißen Netzen. Bei Feldversuchen, in denen die Kulturen mit einem teilweise oder vollständig rot gefärbten Netz geschützt waren, wurden ein Viertel bis die Hälfte weniger Insektizide benötigt als bei einem völlig unbedeckten Feld.
Rote Netze mit Maschen, die größer waren als der Insektenkörper, waren dennoch wirksamer als schwarze oder weiße Netze mit kleinerer Maschengröße. Netze mit größerer Maschenweite sind atmungsaktiver, lassen auch mehr Licht durch und senken das Risiko für Pilzinfektionen. Das Team hat die Vermutung, dass die Facettenaugen der Thripse vermutlich aus drei Typen von Fotorezeptoren bestehen – UV-empfindlich, blau-empfindlich und grün-empfindlich. Möglicherweise ist bei Wellenlängen von mehr als 600 Nanometern der Reflexionsgrad von roten Netzen höher als bei den anderen.
Quelle: spiegel.de