Reine Platanen-Alleen dürften in der urbanen Gestaltung als überholtes Konzept gelten, denn das Risiko für Totalausfälle ist hoch. Ein Mix aus klimafitten Baumarten, die trocken- und hitzetolerant sind, ist sinnvoll. Wenn Platanten Welkesymtome aufzeigen, steckt häufig die Apiognomonia-Blattbräune dahinter. Sie wird vom Schadpilz Apiognomonia veneta verursacht.
Bei den Platanen ist das häufig im Frühjahr zu erkennen, wenn es feucht und kalt war. Zunächst sind zackenartige braune Stellen auf den Blättern erkennbar, die dann verwelken und zu Boden sinken. Auch die neuen Triebe sterben ab. Die gute Nachricht ist aber, dass ein vitaler Baum die Blattbräune relativ gut verkraftet. Mitte Juni treibt er ein zweites Mal aus und bleibt dann auch gesund. Leider gilt das für Stadtbäume in der Regel nicht, da diese unter enormen Stress, durch schlechte Wasserversorgung, Bodenverdichtung, Hitze, Feinstaub und Salzeinträge stehen. Eine vergleichsweise harmlose Pilzinfektion kann einen schon geschädigten Baum leicht zum Absterben bringen. Um einen Befall im nächsten Jahr zu verhindern oder zu verringern, müssen die dürren Zweige und das befallene Laub entfernt werden. Denn der Pilz überwintert auf dem Falllaub. Um die Bäume in der Stadt gegen die Schaderreger bestmöglich zu schützen, sind an das Stadtklima angepasste Baumarten und gute Standortbedingungen essentiell. Ein fachgerechter Schnitt sowie eine Pflanzgrube von mindestens 12 Kubikmeter pro Baum sind notwendig, um das Stresslevel des Baums zu verringern.
Platanenkrebs und Massaria-Krankheit
Widerstandsfähige und vitale Bäume trotzen auch dem Platanenkrebs (Ceratocystis platani), dessen Symptome denen der Apiognomonia-Blattbräune ähneln. Bei einer schwachen Belaubung der Krone sind meist auch kleine gelbe Blätter erkennbar, ein Teil der Rind ist braunviolett gefärbt und eingesunken, aber auch Wucherungen können zu sehen sein. Die Leitungsbahnen werden durch den Pilz verstopft. Durch ein Abschnüren der betroffenen Stellen versucht der Baum sich zu wehren. Besonders problematisch ist, dass der Pilz auch über die Wurzel, zum Nachbarbaum gelangen kann, wenn sich die Wurzeln berühren und so ganze Alleen zum Absterben bringt.
Auch die Massaria-Krankheit beeinträchtigt immer mehr Platanen. Der Pilz Splanchnonema platani ist hierfür verantwortlich. In der Regel führt dieser Pilz nur zum Absterben dünnerer Zweige, aber bei unzureichender Wasserversorgung können auch größere Äste betroffen sein und bruchanfällig werden. Durch die niederschlagsarmen Hitzetage der vergangenen Zeit ist dies schon vielerorts zu beobachten. Um den Befall richtig deuten zu können, ist eine Begutachtung der Oberseite der Äste notwendig. Dort finden sich aufgeplatzte und abgestorbene Rindenbereiche und die typischen, erst rötlichen, dann rußartigen-schwarzen Verfärbungen. Zum Glück setzt sich die Erkenntnis, dass ein Mix aus unterschiedlichen Arten, besonders im urbanen Gebieten, notwendig ist um nicht nur den klimatischen Herausforderungen entgegenwirken zu können.
Quelle:GMH