Im Sommer kommt es in Süddeutschland am Rande der Schwäbischen Alb immer wieder zu heftigen Unwettern. Oft sind sie mit Hagelschlag verbunden, der größere Schäden in Gartenbaubetrieben verursacht. Genau das passierte am 28. Juli 2013, als die Gärtnerei Stephan in Tübingen-Derendingen durch heftigen Hagelschlag nahezu total zerstört wurde. Inzwischen ist der Familienbetrieb wieder in moderner Form aufgebaut.
Familienbesitz von Anfang an
Der Betrieb wurde 1949 von den Großeltern der heutigen Inhaber, Paul und Rösle Stephan, in der Tübinger Weststadt gegründet. Die Produktpalette umfasste damals Blumen und Gemüse. Über 40 Jahre kamen die Erzeugnisse auf dem Tübinger Wochenmarkt in den Verkauf.
1974 übernahmen Karl-Martin Stephan und seine Frau Gabriele das Unternehmen in zweiter Generation und bauten die Zierpflanzenproduktion und den Bereich Floristik aus. Zusätzlich kam als weiteres Standbein die Grabpflege hinzu. 1984 erfolgte die Aussiedlung des Betriebes nach Derendingen.
2015 haben die beiden Töchter Anke Büchsenstein-Stephan (Floristmeisterin) und Femke Stephan (Gärtnermeisterin) mit ihrem Mann Andreas Müller-Stephan (Gärtnermeister) die Führung des Betriebes in der dritten Generation übernommen.
Großes Angebot an Produkten und Dienstleistungen
In den Bereichen Gartenbau und Floristik werden ein Gärtnermeister, elf Fachkräfte und fünf Auszubildende beschäftigt. Der Betrieb umfasst heute eine Gesamtfläche von 1,8 ha. Die Kulturfläche beträgt 4.800 m² Hochglas und beheizbare Folie sowie 4.000 m² Freiland.
In der Produktion stehen die Frühjahrsblüher mit ca. 60 verschiedenen Arten und Sorten im Vordergrund, gefolgt von ca. 150 Arten und Sorten von Beet- und Balkonpflanzen sowie ca. 50 Arten und Sorten von Herbst- und Winterpflanzen. Im Freiland werden überwiegend Koniferen und Laubhölzer zur Schnittgrüngewinnung angebaut, das v. a. für den Adventschmuck verwendet wird.
Ein besonderer Schwerpunkt sind die verschiedenen Dienstleistungen wie die Bepflanzung von Balkonkästen und deren Zustellung, die Ausführung von Innenraumbegrünung in Erd- und Hydrokultur sowie floristische Dekorationen aller Art, z. B. für Hochzeiten oder Beerdigungen. Außerdem umfasst die Grabpflege über 1.000 Gräber.
„Aus der Region für die Region“
Seit der Unternehmensgründung ist der Betrieb der Eigenproduktion und der Direktvermarktung treu geblieben, was sich als Erfolgsrezept bewährt hat. Einerseits stellt die Gärtnerei ihre Erzeugnisse in einem ausgewählten Design im Verkaufsbereich vor, andererseits haben die Kunden immer die Möglichkeit, sich im Produktionsbereich umzuschauen.
Die Gewächshäuser sind, wie heute üblich, mit Rolltischen ausgestattet, zur Energieeinsparung sind Energieschirme installiert, die gleichzeitig zur Schattierung eingesetzt werden können. Ventilatoren blasen die sich im oberen Bereich ansammelnde Warmluft nach unten in den Kulturbereich und sorgen für eine bessere Energienutzung.
In gleicher Weise verteilen im Dachbereich installierte Heizkörper über Ventilatoren die Wärme gleichmäßig im ganzen Gewächshaus.
Verkaufsbereich mit Wohlfühldesign
Der Verkaufsbereich ist großzügig gestaltet, die pflanzlichen Produkte stehen nicht nur auf den üblichen Tischen bereit, sondern in einem größeren Bereich auch in unterschiedlichen Höhen. So haben die Kunden die Möglichkeit, sich auf sehr bequeme Art ihre Wunschprodukte auszusuchen.
Neben Pflanzen und Schnittblumen sind das auch Substrate, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die in besonderen Abteilungen präsentiert werden.
Der Familienbetrieb zeigt sich nach dem Totalschaden in einem neuen Gesicht und kann wieder heimische Erzeugnisse an seine Kunden absetzen.