Nachdem man an der Porta Toscana vorbeigekommen ist, biegt man bei der curva delle piante rampicanti ab und schlendert durch den sentiero delle conifere, um sich am Ende des Spazierganges bei der Piazza Krepelacci auf der gemütlichen Sitzgruppe niederzulassen und die Sonne zu genießen.
Nein, wir befinden uns nicht in Italien, sondern im Herzen Penzings – in der Gärtnerei Krepela. Von der Baumschule zum Endverkauf
Gegründet wurde der Betrieb, der ursprünglich als reine Baumschule geführt wurde, schon im Jahr 1918 von Fridolin Krepela. Damals standen noch Obstgehölze im Vordergrund.
Im Jahr 1938 hat dann Gustav Krepela gemeinsam mit seiner Ehefrau Ottilie die Baumschule seiner Eltern übernommen. Aus gesundheitlichen Gründen wurde der Schwerpunkt 1962 auf das Blumengeschäft gelegt – eine Verkaufsstelle, in der die Pflanzen aus der Eigenproduktion angeboten wurden.
Im Lauf der Jahre hat sich die Baumschule so immer mehr zur Gärtnerei entwickelt.
Von 1983 bis 2006 führte dann Gerhard Krepela und dessen Frau Christine gemeinsam mit Günther Krepela den Betrieb.
Seit März 2006 leiten Thomas und Doris Krepela die Gärtnerei in der vierten Generation.
Ein Sortiment von A bis Z
Heute ist die Gärtnerei Krepela eine reine Endverkaufsgärtnerei. Unter 1000 m² Glas und 250 m² Folie werden in Eigenproduktion Beet- und Balkonpflanzen und Zwiebelgewächse, sowie im Freiland Baumschulware kultiviert. Die gesamte Fläche, die 8.900 m² ausmacht, ist für die Kunden zugänglich.
Was das Sortiment betrifft, so bekommt man bei Krepela wirklich alles: „Es gibt nichts, was wir nicht haben. Angefangen von der kleinen Blumenvase für den Tisch bis zum Kastanienbaum mit 20 cm Durchmesser“, weiß Gerhard Krepela.Klassischer Familienbetrieb
Der Tag in der Gärtnerei beginnt um sieben Uhr. Da wird gegossen und anschließend bei einer Tasse Kaffe die Tagesarbeit unter den Mitarbeitern aufgeteilt. Von den sieben Mitarbeitern gehören fünf zur Familie Krepela – es ist also keine Übertreibung, wenn man von einem Familienbetrieb spricht. Besonders stolz ist Krepela auf die Tatsache, dass alle sieben gelernte Kräfte sind. Gerhard, sein Sohn Thomas und sein Bruder Günther – ein Verkaufsspezialist – sind Gärtnermeister, Tochter Doris Floristenmeisterin. Gemeinsam mit ihrer Mutter Christine und einer weiteren Angestellten ist sie für die Floristik verantwortlich.Feste feiern, wie sie fallen
Wie gesagt, bekommt man bei Krepela alles. Dazu gehören auch verschiedene Serviceleistungen für die Kunden, wie z. B. die Überwinterung von Kübelpflanzen, fertig bepflanzte Balkonkistchen, Lieferungen nach Hause oder die Gestaltung der Terrasse.
In regelmäßigen Abständen laden die Krepelas zu den verschiedensten Anlässen in ihre Gärtnerei. Die Kunden werden darüber via Direktmailing informiert.
Der 20. Mai z. B. stand unter dem Motto ‘Blumen & Wein’, davor hieß es ‘Auf in den Frühling’, und auch zu Ostern und im Advent kann man Blumen und Accessoires im Rahmen von Ausstellungen bewundern. Bei der Adventausstellung können die Besucher sogar selbst Hand anlegen und eigene Kreationen mit Trockenfrüchten, Kugeln und mehr entwerfen.
Je nach Jahreszeit und Anlass dekoriert das Team die Verkaufsräume entsprechend um. Die verschiedenfärbigen Kojen fungieren dabei als Raumteiler.Italienischer Spaziergang
Im vergangenen Jahr wurde auch im Außenbereich der Gärtnerei Krepela großzügig umgestaltet – entstanden ist ein kleines Stück Toskana.
Die geraden Wege und U-förmigen Beete wurden durch eine geschlungene und asymmetrische Wegeführung ersetzt, zwischen der eine Vielzahl an Pflanzen Platz gefunden hat. Wegweiser in Italienisch und Deutsch zeigen an, in welche Richtung es zu Kletterpflanzen, Stauden, Nadelgehölzen, Beerenobst, Rosen, Saisonalem oder dem Biotop geht.
Ein Spaziergang durch die Anlage ist fast wie eine Entdeckungsreise, bei der hinter jeder Kurve etwas Neues und Interessantes wartet.
Den Kunden gefällt die neue Toskana, was sich auch in der Kassa bemerkbar macht, erzählt Krepela. Trotz des langen Winters ist er mit den bisherigen Umsätzen dieses Jahres sehr zufrieden.Die beste Werbung
Eines steht für die Krepelas fest: „Die Qualität muss stimmen. Wenn wir das nicht mehr bieten können, werden wir von den Baumärkten gefressen.“ Die Pflanzen müssen daher größer, schöner, einfach anders sein als bei den Mitbewerbern. Dann werde die Qualität von den Kunden auch gerne bezahlt. Und falls es doch einmal eine Reklamation gibt, zeigt sich Krepela kulant und unkompliziert: „Man muss mit den Kunden menschlich umgehen, das ist die beste Werbung.“
Daher ist auch die Beratung der Kunden ein zentrales Thema in dem Familienbetrieb: „Die Kunden wissen das zu schätzen.“
Vor kurzem wurde die Gärtnerei Krepela mit dem ÖkoBusinessPlan ausgezeichnet, eine Auszeichnung, die für besonders umweltfreundliches und nachhaltiges Wirtschaften verliehen wird. Auch diese wird dem positiven Image der Gärtnerei sicher nicht abträglich sein.
Daten und Fakten
Betriebsführer
Thomas und Doris Krepela, seit 2006Betriebsgründung
1918, durch Fridolin KrepelaFläche
8.900 m² GesamtflächeHeizung
Erdgas Kulturen
Beet- und Balkonpflanzen, Baumschulware, ZwiebelpflanzenInfrastruktur
Die Endverkaufsgärtnerei liegt im 14. Wiener Gemeindebezirk, am Beginn der Linzer StraßeAbsatz
Die Produkte werden zu 100 % an Endkunden verkauftVeranstaltungen
Tag der offenen Gärtnerei, Auf in den Frühling, Weinverkostungen, Oster- und Adventausstellungen, etc.