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Bormangel an Tomaten

Ein Artikel von DI Katharina Anneser - Forschungsanstalt für Gartenbau, Fachschule Weihenstephan/D | 04.10.2005 - 09:11

Etwa zum gleichen Zeitpunkt der Brüchigkeit bei den Tomatenpflanzen bilden sich an den ältesten Blättern - am Rande beginnend - leuchtend gelbe Chlorosen mit gleitendem Übergang zum gesunden Gewebe hin. Auch die jüngsten Pflanzenteile bleiben nicht verschont. Die Triebspitze verfärbt sich und verkrüppelt.

Blasige Aufwölbungen
Neben einer ungewöhnlich dunklen Laubfarbe bilden sich an den jungen Blättern blasig verdickte Aufwölbungen mit nach unten gebogenen Rändern. Durch diese Deformierung des brüchigen Blattgewebes geht die ursprüngliche Blattform fast vollständig verloren.

Fruchtschäden
durch Verschorfung
Neben unzureichendem Fruchtansatz kommt es an den Früchten zeitweilig zu großflächigen Verschorfungen und besonders im Kelchbereich zu auffälligen Einkerbungen. Im Gegensatz zu Mangel an anderen Spurenelementen wirkt sich Bormangel stark nachteilig auf den Ertrag aus.

Mit Bedacht einsetzen
Bor ist der Mikronährstoff mit der geringsten Spannbreite zwischen Mangel und Überschuss. Bei Verdacht auf einen Mangel sollte deshalb nicht sofort rezeptartig nachgedüngt werden, sondern erst, wenn der Mangel z. B. durch Bodenanalysen als gesichert betrachtet werden kann. Die ergänzende Düngung kann mit einem reinen Bordünger (z. B. Borax), aber auch mit einem borhaltigen Mikronährstoffdünger durchgeführt werden. Bei den anderen Mikronährstoffen ist die Gefahr einer Überversorgung weitaus geringer, und die zusätzlich verabreichten Mengen schaden in der Regel nicht.

Borzusatz zu bevorzugen
Um die längerfristige Versorgung des Bodens mit Bor sicher zu stellen, ist aufgrund der exakteren Verteilung der relativ geringen Bormenge ein Hauptnährstoffdünger mit Borzusatz zu empfehlen (z. B. Borsuperphosphat, Bor-Nitrophoska).
Zusätzlich zu der Bordüngung sollten die Bedingungen für die Aufnahme dieses Nährstoffs verbessert werden. Dazu gehören beispielsweise pH-absenkende Maßnahmen oder eine weniger trockene Kulturführung.