Der Weidenbohrer (Cossus cossus) ist ein großer Nachtfalter, der im Juni/Juli fliegt und in ganz Europa mit Ausnahme Mittel- und Nordskandinaviens und weiter im Osten bis Japan verbreitet ist.
Er bevorzugt Auenwälder mit alten Weiden, Erlenbrüche und Weidengebüschen, tritt aber auch im baumreichen Kulturland auf.
Tagsüber sitzt der Weidenbohrer, der eine Flügelspannweite von 10cm erreichen kann, bestens getarnt an Stämmen oder dicken Ästen.
In Rom eine Delikatesse. Im alten Rom galt die Raupe des Weidenbohrers als erlesene Delikatesse, die aber durch den essigartigen bis ledrigen Geruch geschmälert wird. Man muss sich aber nicht auf seine Nase verlassen, um den bis zu 10 cm langen, fingerdicken Nachwuchs des Weidenbohrers zu finden. Große Schlupflöcher in der Borke von Weiden, Obst- und anderen Laubbäumen sind ein deutlicher Hinweis, auch, wenn sich am Erdboden rötliches Sägemehl ansammelt. Die Raupen, die auffallend gelb bis rot gefärbt sind, kriechen aus winzigen Eiern hervor, die in Spalten oder an Wunden des Nahrungsbaumes vom Falter (höchstens bis zur Brusthöhe) gelegt wurden. Zunächst leben sie unter der Borke in schmalen Gängen. Später bohren sie sich in allen Richtungen bis ins Kernholz vor und verursachen damit Wachstumsdepressionen.
Erkennbar am Bohrmehl. Kot und Bohrspäne werden aus der am unteren Ende des Ganges befindlichen Öffnung ausgestoßen. Meistens nagen mehrere von ihnen an einem Baum. In einem alten Exemplar können sich im Extremfall bis 50 Raupen ansammeln, was zu ernsthaften Schäden führen kann, da die Fraßgänge die Gefahr von Wind- und Schneebruch erhöhen. Wie die meisten anderen Schädlinge befällt der Weidenbohrer aber eher kranke Bäume und nur selten gesundes Holz.
Bei massivem Befall kommen sich die Raupen in die Quere, da sie bis zu vier Jahre für ihre Entwicklung benötigen. Zudem wird ein bereits besiedelter Baum immer wieder von Weibchen für die Eiablage angeflogen. Sollte das Futter knapp werden, verlassen die Raupen ihre Gänge und ziehen auf die Suche nach einem neuen Baum. Wenn sie genug gefressen haben, verpuppen sie sich im Holz in einem länglichen Kokon aus Sägespänen oder bauen sich ihren Kokon direkt unter der Erdoberfläche.
Schwer bekämpfbar. Findet man Bohrlöcher, die am scharfen Essiggeruch zu erkennen sind, und sind äußere Schäden am Baum noch nicht zu sehen, versuche man die Raupe durch Stochern mit einem biegsamen Draht in ihrem Fraßgang abzutöten. Die Bohrlöcher werden anschließend mit Wundverschlussmittel bestrichen. Durch wiederholtes Bespritzen des Stammes mit Quassia (Bitterholz) im Juni/Juli kann man den Falter beim Schlüpfen oder bei der Eiablage vernichten. Die ausschlüpfenden Raupen werden miterfasst. Bäume, die bereits schwer geschädigt sind, müssen gefällt und verbrannt werden.
Blattrandnekrosen und Pelargonienrost
Derzeit treten örtlich wieder verstärkt Blattrandnekrosen bei Beet- und Balkonpflanzen auf, die oft eine nicht parasitäre Ursache haben. Auslöser kann schon der Wechsel von warmen Vermehrungs- und Anwachsbedingungen zu einer kühleren Weiterkultur sein. Dieser Fall tritt häufig bei Petunia und Osteospermum auf. Für diese Schadbildsymptome kommen aber auch Pflanzenschutzmittelunverträglichkeit und Versalzungsschäden in Frage.
Bei Pelargonienrost (Puccinia pelargonii-zonalis) wird wieder ein verstärktes Auftreten verzeichnet. Befallene Pflanzen sind umgehend aus den Beständen zu entfernen. Überprüfen Sie die Luftfeuchtigkeit, die gegebenenfalls gesenkt werden muss. Bewässerungs- und Düngemaßnahmen sollten von unten erfolgen, damit die Blätter nicht benetzt werden. Ist dies nicht durchführbar, sollte nur in den Morgenstunden bewässert werden. Fungizidbehandlungen erfolgen z. B. mit Ortiva oder Baymat flüssig (0,1 %), das nicht nur oberflächlich wirkt, sondern auch ins Blattgewebe eindringt und sowohl vorbeugend als auch bei Befall heilend wirkt.